Catalinbread Antichthon Deluxe: Tremolo trifft Fuzz, trifft Chaos
Das Antichthon war vor gut zehn Jahren eines der ungewöhnlichsten und zerstörerischsten Fuzz-Pedale. Mit dem Catalinbread Antichthon Deluxe setzt man jetzt in fast jeder Hinsicht eine Schippe drauf. Denn mit einem Expression-Eingang und dem „Action“-Regler kommt noch mehr Sound und Bewegung ins Signal.
Das Antichthon: Ein tremolierendes Fuzz
Fuzz ist uns allen ein geliebt-verhasster Begriff. Je mehr es knarzt und drückt, die Mitten ins verzerrte Nirvana geschickt werden, desto schöner. Stoner Rock würde ohne den Effekt überhaupt nicht existieren, auch im frühen Prog waren Fuzz-Effekte häufig zu hören. Diesen Effekt mit einem wabernden Tremolo zu kombinieren, auf diese Idee kam man bei Catalinbread schon 2015.
Das Besondere am Antichthon war nicht nur diese Kombi, sondern auch die ausgeklügelte Dynamik. Denn das Tremolo reagiert auf den Eingangspegel, wabert langsam bei niedrigen und hohen Pegeln und schneller bei mittleren. Das brachte vollkommen neue Möglichkeiten für ausdrucksstarkes Spiel. Drehte man dazu den „Gravity“-Regler auf, stolperte der Effekt irgendwann in den sagenumwobenen „Crazy“-Mode.
Anders kann man die Sounds, die in diesem Modus erzeugt werden, auch nicht mehr nennen. Beim jetzt veröffentlichten Catalinbread Antichthon Deluxe sind noch abgefahrenere Sounds und ausdrucksstarkes Spiel möglich.
Catalinbread Antichthon Deluxe: Und Action!
Nicht nur ist das Catalinbread Antichthon Deluxe fast doppelt so brei wie sein Vorgänger, das Pedal bringt auch eine ganze Reihe an neuen Funktionen und Sounds mit. Was aber neben der Breite optisch als Erstes auffällt: die Beschriftung! Endlich sind die Parameter deutlich lesbar, was beim Vorgänger im schummrigen Bühnenlicht eher ein Ratespiel war.
Was das Original konnte, Fuzz bis ins selbstoszillierende Feedback-Delirium zu treiben, schafft die Deluxe-Ausführung mit links. Sechs Regler statt vier, zwei Footswitches statt einem, dazu ein Expression-Eingang – mehr von allem im Catalinbread Antichthon Deluxe. Auch hat man die Regler fast alle neu benannt.
„Body“ (beim Original „Time“) bestimmt die Geschwindigkeit des Tremolo, „Bias“ („Space“ beim Vorgänger) die Intensität zwischen smooth und abgehackt, „Mids“ erlaubt eine Anhebung, beziehungsweise Absenkung um 800 Hz und „Fdbk“ kontrolliert die Stärke des Feedback-Pfeifens. Was beim kleinen Antichthon der besondere „Gravity“-Regler war, heißt beim großen Pedal jetzt „Action“.
Was kostet das Catalinbread Antichthon Deluxe?
Das Catalinbread Antichthon Deluxe scheint es momentan noch nur auf der Website des US-Herstellers zu geben. Dort ist es für € 216,72 gelistet. Dazu kommen noch einmal € 41,45 Versandkosten. Damit kommen wir auf € 257,91 für ein zwar nicht besonders Pedalboard-freundliches, aber sehr kreatives Pedal!