von claudius | Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Ardour 5 GUI

Ardour 5 Session  ·  Quelle: gearnews / claudius

Ardour 5 Plug-ins

Die neuen Plug-ins fügen sich nahtlos in die GUI "Ästhetik" ein  ·  Quelle: ardour.org

Ardour 5 Inline Plug-in LUA Tempo Ramp Pin Connection Sidechain

Neue Features  ·  Quelle: ardour.org

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Immer wenn es um Linux und DAWs geht, dann fällt zwangsläufig auch der Name Ardour. Wer von den Platzhirschen mal das Programm anschaut, der bekommt schnell einen Schreck und kehrt mit dem faden Geschmack eines frühen 2000er Jahre GUI Flashbacks schnell zu seiner Haus und Hof DAW zurück. Wer sich aber einen Schritt weiter traut, der bekommt eine professionelle DAW mit den Features, die sich nicht zu verstecken brauchen – nur eben nicht neuzeitlich hübsch, sondern funktionell. Neben Linux gibt es auch eine OSX-Version und nun auch offiziell einen Installer für Windows.

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Von der Userschaft gewünscht und bisher nie eingetroffen: die Ein-Fenster-GUI. Pro Tools und Cubase können es immer noch nicht, Ardour kann es nun, wenn auch nicht ganz so, wie man es vielleicht von Reaper, Logic und Studio One gewohnt ist. Es ist kein angedockter Mixer im unteren Bildschirmbereich geworden, sondern eine Art Tab-Ansicht. Man schaltet wie beispielsweise im Browser die gesamte Seite bzw. Arbeitsbereich um.

Ardour 5 bringt endlich auch eigene Plug-ins mit. Fünf an der Zahl. Es sind vielleicht nicht die Schönsten oder Kompliziertesten, aber damit kann man einiges anfangen. Konkret sind das Kompressor, Reverb, parametrischer 4-Band-EQ, Delay und ein Hi-Low-Pass Filter. Außerdem können vereinzelte Plug-ins nun im Mixer „inline“ angezeigt werden. Das kennt man von Studio One oder Cubase, dass beispielsweise EQ-Kurve oder Kompressor-GUI im Mixer ausgeklappt werden können.

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Außerdem kommen VCAs (Nested und Chained), Tempo Rampen (nur linear), Unterstützung von Lua Scripts, die aus Mixbus bekannte Funktion der Pin Connection für Plug-ins und eine Suchfunktion im Keybind-Menü dazu. Alles hier aufzuführen, wäre etwas lang, die komplette Liste findet ihr hier.

Neu ist das durchsichtigere Preismodell: Der Source Code kostenlos – man muss ihn selbst kompilieren. Das ist unter Linux kein Problem, unter OSX schon etwas schwerer und bei Windows muss man sich noch einiges zusätzlich installieren. Was genau, verraten die Ardour Entwickler leider nicht – es gibt für die Windows-Version auch keinen Support. Will man einen Installer, sprich eine EXE (Windows), DMG (Mac) oder RUN (Linux), dann muss man mindestens 1 USD zahlen. Wer 45 USD und mehr oder im Abosystem zahlt, der bekommt neben Nachkomma-Updates auch die Lizenz für Ardour 5 und Ardour 6. Das kenne ich bisher so nur von Reaper und finde ich gut.

Ardour 5 macht einen guten Eindruck von den Features und Verbesserungen. Ich kenne mehrere Personen, die die DAW seit Jahren als „Bandmaschine“ im Studio, live oder für Radioproduktionen einsetzen. Ich habe so meine Probleme mit der Oberfläche: Der Editor ist okay und bedient sich ähnlich wie Pro Tools, aber der Mixer ist ganz schnell unübersichtlich. Leider trifft man bei den Entwicklern auf taube Ohren, wenn man etwas verbessern will. Trotzdem gefällt mir der Open Source Gedanke von Ardour, deswegen habe ich mir auch meine 45 USD Lizenz gesichert.

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