von Marcus Schmahl | Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten
Spotify und die Kostenfrage: CEO Ek unter Beschuss - Künstler und Fans schlagen zurück

Spotify und die Kostenfrage: CEO Ek unter Beschuss - Künstler und Fans schlagen zurück  ·  Quelle: Image Press Agency / Alamy Stock Foto / Spotify

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Der Streaming-Gigant Spotify ist bekannt für seine niedrigen Tantiemen-Zahlungen an Künstler. CEO Daniel Ek behauptet nun, die Kosten für die Erstellung von Social-Media-Inhalten und der Musik seien „nahezu null“. Diese Aussage führte online zu heftigen Reaktionen. Denn die Kosten für Reichweite und Werbung eines Musikers und Künstlers übersteigen mittlerweile die ausgezahlten Einnahmen durch Streaming. Dazu kommt die Zeit, die man kreativ im Studio mit dem gekauften Equipment verbringt. Das ist wohl wieder einmal ein „Schlag ins Gesicht“ eines jeden Musikers durch einen Anbieter der eigenen Musik. Oder seht ihr das anders?

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Spotify CEO Daniel Ek sorgt mit Aussagen über Kosten der Inhaltserstellung für Aufruhr

Daniel Ek von Spotify äußerte sich zu diesem Thema auf X und schrieb folgendes über den Wert der Inhaltserstellung (für seine Streaming-Plattform) und Stoizismus: „Heute, da die Kosten für die Erstellung von Inhalten nahezu null sind, können Menschen eine unglaubliche Menge an Inhalten teilen. Dies weckt meine Neugier auf das Konzept der langen Haltbarkeit im Vergleich zur kurzen Haltbarkeit.“

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Er fuhr fort: „Während vieles von dem, was wir sehen und hören, schnell veraltet, gibt es zeitlose Ideen oder sogar Musikstücke, die Jahrzehnte oder Jahrhunderte relevant bleiben können. Ein Beispiel dafür ist die Wiederbelebung des Stoizismus, bei der viele Einsichten von Marcus Aurelius auch nach Tausenden von Jahren noch Anklang finden. Dies lässt mich darüber nachdenken, welche am wenigsten intuitiven, aber dennoch beständigen Ideen heute nicht oft diskutiert werden, aber eine lange Haltbarkeit haben könnten. Außerdem, was schaffen wir jetzt, das in Hunderten oder Tausenden von Jahren noch wertgeschätzt und diskutiert wird?“

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Die Reaktionen auf Eks Beitrag kamen schnell und heftig, wobei Künstler und Fans den CEO als „weltfremd“ bezeichneten. Der Komponist Tim Prebble kommentierte: „Musik wird in hundert Jahren noch geschätzt werden. Spotify nicht. Es wird nur als schlechtes Beispiel für ein parasitäres Werkzeug in Erinnerung bleiben, das den Wert der Musik anderer extrahiert.“

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Spotify und die Wertigkeit von Musik

Das ist meiner Meinung nach eine wichtige Aussage des Komponisten, denn der Streaming-Anbieter bedient sich definitiv ungerecht an den künstlerischen Werken der Musiker, um das eigene Business weiter an die Spitze zu führen. Betriebswirtschaftlich ist das perfekt, aber für die eigentlichen Produktlieferanten (die Musiker) mehr als negativ.

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Die kanadische Singer-Songwriterin Shimmer Johnson kritisierte zudem Ek ebenfalls scharf und nannte ihn einen „Milliardär, der auf der harten Arbeit und Zeit anderer aufbaut“. Sie betonte, dass die Erstellung von Musik alles andere als kostenfrei ist und wies auf die Kosten für einen guten Computer, Gitarren und Schlagzeuge hin. Sie sagte: „Wenn ein Song sechs Stunden dauert, bedeutet das nicht, dass meine Zeit und das Equipment, das ich benutze, nahe null kosten. Das ist absurd!“

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Und auch das ist korrekt! Die nicht vorhersehbare Arbeitszeit, die in einem Song steckt, wird in den seltensten Fällen angemessen vergütet. Darüber hinaus sprengen die Kosten der Instrumente ebenso das Budget. Natürlich muss man als Künstler meist mehr Arbeit in ein Produkt investieren und geht dazu das Risiko ein keinen „Hit“ zu landen. Trotzdem sollten die Tantiemen gerecht verteilt werden. Gerade von Firmen wie Spotify, deren CEOs Milliarden mit den Produkten solcher Künstler verdienen.

Spotify und Fairplay – wie geht es weiter?

Eks Kommentare sind die jüngsten in einer Reihe von PR- und Rechtsproblemen für Spotify, das wegen angeblich zu niedriger Tantiemen-Zahlungen an Songwriter und Verleger verklagt wird. Wir berichteten ebenfalls über die Nichtzahlung von Geldern an Künstler, deren Songs unter den „1000 Plays“ bleiben. Ich hoffe, dass es in der Zukunft eine globale Regelung geben wird, die eine fairere Auszahlung festlegt.

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Und ja: Es gibt natürlich andere Plattformen eigene Musik zu vertreiben, zu verkaufen, anzubieten. Aber die Streaming-Giganten bedeuten für uns Musiker eine größere Reichweite zu bekommen und uns weltweit vorzustellen. Das klappt meist mit den Unmengen an Social Media Posts nicht mehr sonderlich gut.

Weitere Infos zu Spotify und Streaming

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