Die besten Clipper Plugins 2024 – Kaufberater
Das Geheimnis für laute Mixe?
Clipper sind ein hilfreiches Werkzeug, um Busse oder ganze Mixe zu bearbeiten und im Ergebnis einen lauteren Sound zu erzielen. Aber auch für die Verzerrung und Sättigung von einzelnen Spuren und Instrumenten eignen sich Clipper. In diesem Kaufberater zeigen wir dir die besten Clipper Plugins. Außerdem gehen wir kurz auf den Unterschied zwischen einem Clipper und einem Limiter ein. Bei den Empfehlungen sind auch kostenlose Tipps dabei!
Was macht ein Clipper?
Bevor wir uns die besten Clipper Plugins anschauen, beschäftigen wir uns zuerst damit, was ein Clipper eigentlich macht und wo der Unterschied zu einem Limiter liegt.
Vereinfacht gesagt entsteht Clipping durch Übersteuerung. Pegel, die über die „Kapazität“ eines Aufnahmesystems gehen, werden kurzerhand „abgeschnitten“ – also sprichwörtlich „geclippt“. Dies führt zu Verzerrungen, die bei einigen Instrumenten (Drums als Beispiel) aber durchaus effektiv sein können.
Beim sogenannten Soft Clipping werden die „abgeschnittenen“ Pegelspitzen etwas gerundet, was für einen etwas weicheren und musikalischeren Sound sorgt – im Gegensatz zum Hard Clipping. Clipper machen also nicht nur lauter, sondern fügen ebenso Verzerrungen zum Signal hinzu – speziell bei extremen Einstellungen.
Was ist der Unterschied zwischen einem Clipper und einem Limiter?
Ein Limiter bearbeitet Signale kontrollierter als ein Clipper – grundsätzlich geht es hier nämlich darum, Clipping zu vermeiden. Limiter funktionieren wie ein Kompressor mit einer sehr hohen Ratio, bieten deshalb typische Parameter wie Attack und Release. Im Vergleich zu einem Clipper produziert ein Limiter – besonders bei hohen Einstellungen – „pumpende“ Veränderungen der Lautstärke.
Da sich Clipping und Limiting gut ergänzen, sind in einigen Limitern auch Clipper integriert. Besonders effektiv ist die Kombination aus Clipper und nachfolgendem Limiter – es geht aber auch andersherum!
Die besten Clipper Plugins
Ein Clipper eignet sich zum Anheben der Lautstärke und ist deshalb ein praktisches Werkzeug beim Mastering. Auf einzelnen Spuren lässt sich Clipping aber auch kreativ nutzen. Wie bereits gesagt, erzeugen Clipper nämlich Verzerrungen, so kannst du mit einem solchen Plugin beispielsweise Gitarren aggressiver klingen lassen. Und auch Drum-Busse oder einzelne Drum-Sounds lassen sich damit klanglich formen. Auf Vocal-Spuren fügst du mit einem Clipper Sättigung hinzu.
Bei den vielen verschiedenen Clipper Plugins gibt es durchaus Unterschiede. Einige bieten beispielsweise Multiband-Bearbeitung an und ermöglichen so, einzelne Frequenzbereiche getrennt voneinander hervorzuheben. Ein paar Plugins emulieren das Verhalten von analoger Hardware und damit den Charakter des entstehenden Clippings. Praktisch ist auch, wenn Parallelbearbeitung über einen Mix-Regler möglich ist.
Viele Clipper Plugins verfügen zudem über eine Darstellung der Wellenform und zeigen so, wie sich das Signal bei zunehmendem Clipping verändert. Metering-Anzeigen sind in diesem Zusammenhang ebenfalls nützlich. Außerdem ist Oversampling hilfreich, damit kannst du bei Bedarf unerwünschtem Aliasing entgegenwirken.
Yum Audio Crispy Clip: Fließend von Soft bis Hard Clipping
Crispy Clip von Yum Audio vereint einige sehr coole Features mit einem schicken Interface. Neben der ein- und ausgehenden Lautstärke lassen sich Push- und Ceiling-Parameter festlegen, um so beim Ausgang beispielsweise für Headroom zu sorgen. Mit einem Regler wechselt das Plugin fließend zwischen Soft und Hard Clipping. Und ein genau justiertes Mixverhätnis zwischen unbearbeitetem und bearbeitetem Signal ist ebenso kein Problem. Der Crossover-Parameter bearbeitet das Signal erst ab einer festgelegten Frequenz, ein zusätzliches Filter räumt das Signal vor dem Clipper auf. Die Anzeige der Wellenform visualisiert zudem, was beim Processing passiert. Die Bearbeitung findet bei Bedarf mit bis zu 16-fachem Oversampling statt. Crispy Clip bekommst du bei Plugin Boutique*.
Softube Clipper: Zweistufiger Clipper
Softube Clipper setzt auf eine Bearbeitung in zwei Stufen. Zunächst durchläuft das Signal eine RMS-Stufe, erst danach geht es in die eigentliche Clipping-Sektion. Bei eher zaghaften Einstellungen bleibt die RMS-Stufe sehr transparent und geht erst mit zunehmenden Werten in die Verzerrung. Mehrere Stufen von 4-fachem Oversampling soll dabei Aliasing minimieren. Das Peak-Clipping funktioniert hier wie ein Limiter mit extrem schnellen Werten für Attack und Release. Interessant ist der Color-Regler, mit dem der Sound im analogen Stil gefärbt wird. Und wer Console 1 besitzt, kann dieses Plugin damit nutzen. Softube Clipper gibt‘s bei Plugin Boutique*.
Kazrog KClip 3: Multiband-Bearbeitung und acht Clipping-Modi
Kazrog KClip 3 bietet einen Haufen nützlicher Funktionen zu einem ansprechenden Preis. So stehen insgesamt acht verschiedene Clipping-Modi zur Auswahl, die auf bis zu vier Frequenzbereichen angewendet werden können. Das ergänzt KClip 3 mit einem Mid/Side-Modus, der eine noch gezieltere Bearbeitung des Audiomaterials ermöglicht. Auch hier gibt es einen Mix-Regler, um so das Clipping gezielt zum Signal zu mischen. Die Metering-Anzeige (LUFS) sorgt dafür, dass du die Level genau im Blick behältst. Über die aktivierbare Delta-Funktion hörst du lediglich das pure Effekt-Signal ab. Zudem ist bis zu 32-faches Oversampling vorgesehen. KClip 3 bekommst du hier beim Hersteller.
Newfangled Audio Saturate: Spectral Clipper mit psychoakustischem Overdrive
Saturate von Newfangled Audio/Eventide ist der Clipper aus dem Elevate Bundle. Hier ist besonders interessant, dass durch ein spezielles Processing extreme Einstellungen möglich sind. Signale lassen sich um bis zu 24 dB verstärken – ohne dass dabei extreme Verzerrungen entstehen. Dabei stellst du mit dem Clipper Shape genannten Parameter nahtlos von Soft zu Hard Clipping ein. Zusätzlich zu den Input- und Output-Reglern lässt sich über Auto-Output das Ausgangssignal dynamisch an die Verstärkung des Signals anpassen. Statt Oversampling gibt es hier einen Anti-Aliasing-Modus. Dies ist ein sehr interessantes Plugin, das Clipping auf eine etwas andere Art angeht. Saturate bekommst du hier bei Thomann* und auch das Elevate Bundle* findest du dort.
SIR Audio Tools StandardCLIP: Clipper mit bis zu 256-fachem Oversampling
Das Interface von SIR Audio Tools StandardCLIP sieht verhältnismäßig schlicht aus, die grundlegenden Funktionen können sich aber sehen lassen! Das gilt besonders für das Oversampling, das hier auf bis zu 256-fach eingestellt werden kann. Zusätzlich lässt sich das für Up- und Down-Sampling genutzte Filter zwischen Linear Phase und Minimum Phase umschalten. Und auch die Filterqualität und Cutoff-Frequenz für das Oversampling kannst du genau festlegen. Das Clipping reicht von Soft bis Hard. In Bezug auf Features ist dieser Clipper nicht so umfangreich ausgestattet wie einige andere auf dieser Liste – allerdings sind die Einstellungen für Oversampling beachtlich. Und auch der Preis ist sehr moderat. StandardCLIP bekommst du hier beim Hersteller.
Venn Audio V-Clip: 256-faches Oversampling und Waveshaping
Auch V-Clip von Venn Audio setzt auf bis zu 256-faches Oversampling. Dazu kommt ein 64-Bit-Floating-Point-Processing, das unabhängig vom eingehenden Signal geschieht. Damit verspricht dieses Clipper Plugin bereits eine sehr hohe Klangqualität. Zu den Features gehören verschiedene Clipping-Funktionen, das zusätzliche Waveshaping des Signals, automatisches Gain-Matching sowie eine Kontrolle über DC-Offset. Der günstige Preis gefällt hier ebenfalls. V-Clip bekommst du hier beim Hersteller.
Signum Audio SKYE Clipper: Auch als Surround-Version für Spatial Audio erhältlich
SKYE Clipper gibt es in zwei Varianten: Neben der Stereo-Version ist auch eine Surround-Version erhältlich, die sich für Mixe bis 7.1.4 inklusive Dolby Atmos eignet. Hier stehen insgesamt sieben Stile für das Clipping zur Auswahl. Ein speziell entwickelter Algorithmus verringert Aliasing – der Hersteller betont, dass SKYE Clipper sehr CPU-schonend arbeitet. Interessant sind hier Features wie einstellbarer Threshold, ein Mix-Parameter für Parallelbearbeitung und Pre und Post Gain Linking (für eine automatische Anpassung der Lautstärke). Die Stereo-Version gibt‘s hier bei Plugin Boutique*, die Surround-Variante ist ebenfalls bei Plugin Boutique* erhältlich.
TDR Limiter 6 GE: Ein preiswerter Limiter mit integriertem Clipper
TDR Limiter 6 GE besticht durch einen guten Sound und einen günstigen Preis. Der Mastering-Limiter besteht aus sechs Modulen, dazu gehört auch ein Clipper. Die Bedienung erfolgt hier über Parameter wie Threshold, Knee und Separation – das ist nicht unbedingt der typische Ansatz. Dazu kommen drei wählbare Modi für den Stil des Clippers sowie die Option für einen Mix aus trockenem und bearbeiteten Signal. TDR Limiter 6 GE ist ein preiswertes und empfehlenswertes Allround-Paket für die Dynamikbearbeitung! Bekommst du hier bei Thomann*.
Brainworx bx_clipper: Mid/Side-Bearbeitung und Auto-Ceiling-Funktion
Brainworx bringt auch in bx_clipper typische Features, für die der Hersteller bekannt ist. Dazu gehört natürlich die Option für Mid/Side-Bearbeitung. Du kannst hiermit also gezielt das Mitten- und Seiten-Signal des Audiomaterials zum Clippen bringen. Die Engine bietet die zwei Modi FET und Diode – damit wird das Verhalten von analoger Hardware nachgebildet und der Soundcharakter von Soft bis Hard Clipping definiert. Die Auto-Ceiling-Funktion sorgt für eine Anhebung der Lautstärke, ohne dabei eine unerwünschte Verzerrung zu erzeugen. Auto Trim reguliert die Ausgangslautstärke so, dass diese für einen klanglichen Vergleich unverändert bleibt. So kannst du sehr gut die Wirkung des Clippers beurteilen. Der Preis ist allerdings ziemlich hoch angesetzt, du solltest bx_clipper nur bei einem Sale kaufen. Du bekommst bx_clipper hier bei Plugin Alliance.
Kostenlose Clipper Plugins
Hier noch ein paar kostenlose Empfehlungen. Den Anfang macht ADCip8 von Airwindows. Die Plugins des Herstellers besitzen immer ein ganz einfaches Interface, sind immer einen Blick wert und sind immer kostenlos zu haben – der Entwickler Chris Johnson setzt auf Support bei Patreon. Hier geht es zum Download.
Von Vox Samples kommt das Free Monster Crab Clipper Plugin, das im Wesentlichen über zwei Regler gesteuert wird. Das Plugin ist noch ziemlich neu, hier findest du den Download.
Crispy Clip Light ist die abgespeckte Gratis-Version des hier vorgestellten Crispy Clip Plugins von Yum Audio. Der Shape-Regler zum Überblenden von Soft zu Hard Clipping ist aber auch in der Light-Version erhalten geblieben. Findest du hier in der Freebies-Sektion des Herstellers.
Auch von Venn Audio gibt es einen kostenlosen Clipper, der gegenüber dem kommerziellen V-Clip (siehe weiter oben) etwas abgespeckt ist. Free Clip 2 gehört zur Free Suite mit ein paar weiteren praktischen Plugins. Hier geht es zum Download.
Und zum Abschluss noch eine weitere Empfehlung: Simple Clip von PotenzaDSP setzt auf schnelle Bedienung und einen cleanen Sound mit bis zu 8-fachem Oversampling. Unbedingt mal hier bei PotenzaDSP anschauen!
Fazit
Clipper Plugins eignen sich zum Anheben der Lautstärke, aber ebenso für zusätzliche Sättigung und Verzerrung des Audiomaterials. Clipper und Limiter ergänzen sich sehr gut und sind beim Mastering wichtige Werkzeuge. Es gibt eine ganze Reihe von Clipper Plugins mit teils unterschiedlichen Features. Und natürlich gibt es auch diverse kostenlose Clipper Plugins, die für einige Aufgaben bereits vollkommen ausreichen.
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