Suzuki Omnichord OM-108: Angecheckt!
Analog trifft digital: Das neue Suzuki Omnichord
Das neue Suzuki Omnichord OM-108 verbindet das Beste der älteren Modelle mit modernen Features. Und ja – man kann den Hit der Gorillaz darauf spielen!
Suzuki Omnichord OM-108: Das Wichtigste in Kürze
- Neuauflage des Omnichord
- Authentische Nachbildung der Sounds des legendären OM-84 mit analogen Schaltungen
- Retro-Sounds und neue Klänge
- Layer-Funktion zur Kombination zweier Sounds
- Größere Akkordauswahl als bei den Vorgängern
- Berührungsempfindliche Strumplate
- Enthält neben neuen Grooves auch die Original-Rhythmen und Drums des OM-84
- MIDI-Ausgang
Suzuki Omnichord OM-108 im Angecheckt
Hand aufs Herz – wer von euch hatte mit einer Neuauflage des Suzuki Omnichord gerechnet? Als wir von Gearnews zum ersten Mal von diesen Plänen hörten, waren wir ehrlich gesagt ziemlich überrascht. Ebenso überraschend war die sensationelle Resonanz auf unseren ersten Artikel zum Thema. Offensichtlich lieben viele von euch das Omnichord! Deshalb ließ ich es mir nicht zweimal sagen, als sich die Gelegenheit zu einem Besuch beim Hersteller im japanischen Hamamatsu bot und setzte mich in den nächsten Zug [Anm. d. Red.: Der Autor lebt in Japan].
Nachdem ich die Neuauflage nun selbst in Augenschein nehmen durfte, kann ich bestätigen: Das neue Omnichord OM-108 hat alles, was Fans des eigenwilligen Instruments sich wünschen – und noch mehr! Es ist ein echtes Omnichord geworden, das das Beste der älteren Modelle mit vielen neuen Funktionen verbindet. Außerdem klingt es nicht nur toll, sondern macht auch großen Spaß.
Alles, was du über das neue Omnichord wissen musst, erfährst du hier!
Was ist ein Omnichord?
Falls du das Omnichord noch nicht kennst: Der Grundgedanke hinter dem Instrument war immer schon, dass es auch für absolute Anfänger leicht zu spielen sein sollte. Alle Omnichords verfügen über eine Reihe von Akkord-Tasten. Außerdem gibt es verschiedene Rhythmen, die sich mit den Akkorden zu einer Begleitung im Stil eines Arranger-Keyboards kombinieren lassen. Richtig interessant wird es aber, wenn man die Strumplate entdeckt – ein vertikaler, berührungsempfindlicher Streifen, der passend zu den Akkorden wunderbare Arpeggios hervorbringt.
Verschiedene Omnichord-Varianten
Das Omnichord OM-108 ist tatsächlich schon das 10. Instrument, das diesen Namen trägt. Seit 1981 brachte Suzuki verschiedene Varianten des tropfenförmigen Geräts heraus – einige davon analog, andere digital. Das wohl berühmteste Omnichord ist das OM-84 aus dem Jahr 1984, dessen Preset „Rock 1“ durch den Hit „Clint Eastwood“ von den Gorillaz unsterblich wurde.
Wenn du mehr über die Geschichte des Omnichord erfahren möchtest, findest du auf der Website des Herstellers eine interessante Übersicht.
Man muss aber kein ausgewiesener Omnichord-Experte sein, um Spaß am neuen OM-108 zu haben. Es enthält nicht nur einige der besten Features der Vorgänger, sondern auch einige neue Funktionen.
Omnichord OM-108: Analog trifft digital
Mit einer geglückten Kombination aus analogen und digitalen Elementen ist das OM-108 so etwas wie ein “Best of Omnichord”. Als solches wird es nicht nur Fans der ersten Stunde begeistern, sondern auch Omnichord-Neulinge.
Hören kann man das zum Beispiel bei den berühmten Strumplate-Sounds Omni 1 und Omni 2, die analog erzeugt werden und hervorragend gelungen sind. Sie perfekt umzusetzen, war laut dem an der Entwicklung beteiligten Ingenieur Yu Horiuchi eine der schwierigsten Aufgaben beim neuen Omnichord. Hier hat Suzuki wirklich einen tollen Job gemacht.
Obwohl die übrigen Strumplate-Sounds auf digitalen PCM-Samples basieren, sind auch sie von sehr hoher Qualität. Klänge wie Harfe, Celesta, Vibraphon und sogar FM-Piano funkeln und strahlen, dass es eine Freude ist und ihre definierten Transienten sind Musik in meinen Ohren.
Eine Neuheit beim OM-108 ist der Sub-Layer für die Strumplate-Sounds. Dahinter verbirgt sich nicht etwa eine tiefe Oktave nach Art eines Suboszillators, sondern ein zweiter Sound, der dem ersten beigemischt wird. Da jeder Layer über eine eigene Lautstärkeregelung verfügt, kann man diese Sounds auch solo spielen. Während die meisten von ihnen digital sind, wurde der Sub-Layer von Omni 1 analog umgesetzt, um den ebenfalls analogen Hauptklang perfekt zu ergänzen.
Die Strumplate selbst spricht durch das kapazitive Design präzise an und es macht viel Spaß, darauf zu spielen.
108 Akkorde und Keyboard-Modus: Neuheiten beim Omnichord OM-108
Wie die früheren Modelle verfügt das Suzuki Omnichord OM-108 über Akkord-Tasten. Die meisten gängigen Akkordtypen wie Dur-, Moll- und Septakkorde lassen sich wie gewohnt spielen. Allerdings sind zwei neue Typen hinzugekommen (sus4 und add9), wodurch die Zahl der möglichen Akkorde auf 108 gestiegen ist – so viele wie noch nie.
Erstmals bietet das OM-108 auch einen Keyboard-Modus zum Spielen von monophonen oder polyphonen Melodien auf den Akkordtasten. Dafür liegt ein Overlay bei, dem man die entsprechenden Funktionen entnehmen kann.
10 Rhythmen und „versteckte“ Grooves
Kein Omnichord ohne die charakteristischen Preset-Rhythmen! Davon bietet das OM-108 zehn: Rock 1 und 2, Slow Rock, Country, Swing, Disco, Hip Hop, Funk, Bossanova und Waltz. Einige der digitalen Rhythmen basieren auf bekannten Patterns der Klassiker.
Darüber hinaus gibt es einen „geheimen“ Modus. Durch eine spezielle Prozedur beim Einschalten erreicht man die klassischen Sounds und Rhythmen des OM-84. Hier verbirgt sich also das Preset, dem die Gorillaz mit „Clint Eastwood“ ein Denkmal setzten. Raffiniert!
Die Percussion-Sounds lassen sich auch einzeln spielen – entweder über Tasten im Keyboard-Modus oder auf der Strumplate, wodurch Stutter-artige Effekte entstehen.
Lautsprecher und Anschlüsse
Wie alle Vorgänger bietet das Suzuki Omnichord OM-108 einen eingebauten Lautsprecher, der sogar überraschend gut klingt. Statt den Klang durch Physical-Modeling-Tricks aufzubrezeln, hat der Hersteller eigens für das neue Omnichord einen maßgeschneiderten Lautsprecher entwickeln lassen.
Außerdem gibt es einen Mono-Line-Ausgang und eine Kopfhörerbuchse. Praktisch: Der Lautsprecher kann auch bei Verwendung des Ausgangs zu Monitorzwecken aktiv bleiben. Dies wird durch einen Schalter ausgewählt.
Ein MIDI-Ausgang zur Steuerung externer Instrumente und Drum-Machines über die Strumplate und die internen Rhythmen des Omnichord rundet die Anschlüsse ab.
Fazit zum Suzuki Omnichord OM-108
Vorweg: Dies ist kein ausführlicher Test – ich hatte nur einige Minuten Zeit, um das OM-108 selbst auszuprobieren. Nachdem ich es aber für etwa eine Stunde gehört und dann kurz selbst gespielt hatte, stand für mich fest: Es macht einfach einen Riesenspaß!
Auch als absoluter Omnichord-Neuling konnte ich sofort mit dem Instrument umgehen. Ich komme vom Keyboard, aber dank der Tab-Anordnung der Akkorde sollten auch Gitarristen sich sofort zurechtfinden.
Außerdem klingt es wirklich, wirklich gut. Als Fan von 80er-Jahre-Synthesizern gefielen mir die analogen Sounds besonders gut, aber auch die digitalen können überzeugen.
Preis und Verfügbarkeit
Das Omnichord OM-108 wird voraussichtlich ab Juli 2024 ausgeliefert. Bestellen könnt ihr es schon jetzt bei Thomann*.
Pro und Contra Suzuki Omnichord OM-108
Pro
- Authentische Analogsounds der klassischen Omnichords
- Neue Rhythmen und legendäre Grooves des OM-84
- Guter Klang
- Neuer Layer-Modus für mehr klangliche Vielfalt
- Neue Akkorde
- Überraschend guter Lautsprecher
- MIDI-Ausgang zum Steuern externer Geräte
Contra
- kein Contra
Mehr Infos zum Suzuki Omnichord OM-108
Hinweis: Dieser Artikel von Adam Douglas erschien zuerst in englischer Sprache auf gearnews.com. Übersetzung und Anpassung für gearnews.de: Lasse Eilers.
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