Prophet im Browser, Hardware-Techno und mehr: Synthesizer-Journal
Native-Instruments-Klassiker Pro-53 jetzt im Web-Browser spielen!
Ein kostenloser Prophet im Browser? Das gibt es jetzt! Ein Entwicklerduo hat das altehrwürdige Plugin Pro-53 von Native Instruments so angepasst, dass ihr die Prophet-Emulation im Web-Browser spielen könnt. Außerdem im Synthesizer-Journal: Techno-Vibes von Insider und Erica Synths und kreative Eurorack-Patch-Ideen von Make Noise.
Pro-54: Native Instruments Pro-53 Prophet-Emulation im Browser
Wer erinnert sich noch an Native Instruments Pro-53? Das ursprünglich 1999 als Pro-5 erschienene Plugin war die erste Software-Emulationen des legendären Sequential Circuits Prophet-5 und jahrelang eine feste Größe im Portfolio des Herstellers. Wer in den 2000ern am Rechner Musik produzierte, kam am Pro-53 kaum vorbei. Allerdings wurde der Software-Synthesizer seit Langem nicht mehr weiterentwickelt, fiel schon 2009 aus dem Komplete-Paket heraus und wurde schließlich im Jahr 2020 ganz eingestellt. Stattdessen sorgen nun andere, modernere Emulationen (u.a. von Arturia, u-he und Softube) für Prophet-Sounds in der DAW.
Jetzt ist der Pro-53 wieder da – als kostenlose Open-Source-Browser-App! Die Entwickler der Audio-DSP-Programmiersprache CMajor Jules Storer und Cesare Ferrari haben sich eine nie veröffentlichte C++-Version des Quellcodes geschnappt und den Pro-53 als Pro-54 wieder auferstehen lassen. Ab sofort könnt ihr alle 500 Presets des Original-Plugins im Web-Browser eurer Wahl spielen – inklusive MIDI-Steuerung über WebMIDI. Sogar die Original-Bedienoberfläche mit dem für die damalige Zeit typischen Pixelbrei ist mit dabei. Da wird Plugin-Nostalgikern bestimmt ganz warm ums Herz!
Interessant ist auch: Im Interview sagen die Entwickler, dass es durchaus denkbar wäre, die CMajor-Version des Pro-53 zu einem Plugin in den Formaten VST, AU oder AUv3 zu machen. Heißt das, dass es demächst eine Open-Source-Version des Pro-54 für eure DAW geben wird? Das hängt wahrscheinlich auch ein bisschen davon ab, was Native Instruments zu der ganzen Sache sagt. Denn das CMajor-Projekt hatte ursprünglich als Kollaboration der beiden Entwickler mit NI begonnen. Mittlerweile haben Jules und Cesare sich aber unabhängig gemacht.
Bis es soweit ist, bringen die Varianten von Arturia und u-he (hier bei Thomann*) oder von Softube (hier bei Plugin Boutique*) den Prophet-5 in eure DAW!
Insider live @ Erica Synths Garage
Ein schönes Video kommt diese Woche aus der Erica Synths Garage: Kris Vanderheyden alias Insider performt ein halbstündiges Techno-Live-Set auf verschiedenen Hardware-Gerätschaften des lettischen Herstellers. Die zentrale Rolle nimmt der Perkons HD-01 ein. Erst letzte Woche hatte Erica Synths eine bildhübsche Limited Edition der hybriden Drummachine vorgestellt, die allerdings leider nach wenigen Stunden ausverkauft war. Wer weiß – vielleicht gibt es ja irgendwann einmal eine reguläre Variante des Perkons in Schwarz.
Insider kombiniert den Perkons mit einem Bassline DB-01 und einem Zen Delay. Außerdem darf ein Roland SH-101 einige Patterns beisteuern. Ein Laptop mit Ableton Live und ein Launchpad sind ebenfalls mit am Start. Gemischt wird standesgemäß über ein SSL Big SiX – man gönnt sich ja schließlich sonst nichts!
Das halbstündige Set kann man sich durchaus mal zum Feierabend reinziehen – es macht auf jeden Fall Laune, wenn man auf Beats der eher düsteren Sorte steht!
Wer es Insider gleichtun möchte, bekommt die drei verwendeten Geräte von Erica Synths und das SSL Big SiX hier bei Thomann*.
Ringin’ & Pingin’: Perkussive Patch-Ideen mit Make Noise
Wer braucht schon Oszillatoren? Alternative Klangerzeugungen für perkussive Sounds erforscht Make Noise in diesem neuen Video. Karplus-Strong-artige Noise-Bursts, die das Mimeophon mit einer kurzen Delay-Zeit anregen, und ein gepingtes Filter (QPAS) verbinden sich zu einer perkussiven Klangcollage. Gesteuert wird das Ganze nicht nur vom Clock-Modul Tempi, sondern auch von den Sequencern René und 0-Ctrl.
Außerdem kommt Maths zum Einsatz, um den Color-Parameter des Mimeophon in Abhängigkeit von der Clock zu steuern. Noch interessanter wird das Patch durch die Pitch-Modulation vom René und eine leichte Frequenzmodulation des Filters. Das Clock-gesteuerte Umschalten zwischen verschiedenen Zones des Mimeophon sorgt darüber hinaus für interessante rhythmische Variationen. Sehens- und hörenswert!
Wenn ich keines übersehen habe, kommen die folgenden Module von Make Noise im Video zum Einsatz:
- QPAS (hier bei Thomann*)
- Tempi (hier bei Thomann*)
- Mimeophon (hier bei Thomann*)
- Maths (hier bei Thomann*)
- René (hier bei Thomann*)
- XPO (hier bei Thomann*)
- STO (hier bei Thomann*)
- DXG (hier bei Thomann*)
- 0-Ctrl (hier bei Thomann*)
- Make Noise 7U 4 Zone Case (hier bei Thomann*)
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