Gibson PAF Pickups: Wer braucht 1000 Dollar Tonabnehmer?
Es rollt die NAMM 2024 Welle, nächstes Wochenende kommen in der weltgrößten Musikmesse wieder viele wichtige Hersteller aus allen Bereichen der Musikinstrumente zusammen. Aber im Vorfeld wird bereits einiges angekündigt: neues von Korg, viele Ideen von Fender und nun Gibson PAF Pickups. Für schlappe 999 Dollar.
Gibson PAF Pickups: 999 Gründe für besseren Sound?
Piff, paff, Gibson PAF: Wer in der Geschichte von Gibson zu Hause ist, der wird sich vielleicht vage an die legendären 1959 erschienen Patent-Applied-For (PAF = Patent angemeldet) Humbucker erinnern. Seth Lover, Urvater und Erfinder der Humbucker, war maßgeblich beteiligt an den PAFs. Denn unter diesem Namen verbaute Gibson die Pickups zwischen 1955 und 1959, bevor sie das Patent erhielten.
Später wechselte Lover zu Fender und arbeitete außerdem eng mit Pickup-Gott Seymour Duncan zusammen. Aber die Brumunterdrücker Humbucker sind seine größte Erfindung. Und jetzt stellt Gibson die Gibson PAF vor, in edler Schatulle zu einem für Pickups nicht gerade üblichen Preis: 999 Dollar!
Patent-applied-for: Wie nah am Original klingen die PAF?
Unter dem Titel „1959 Humbucker Collector’s Edition Series 1, Exclusive“ verkauft der Hersteller ein Paar zu diesem doch recht stattlichen Preis. Vintage White Butyratspulen, Alnico 4 Roughcast-Magnete und Nickelabdeckungen hat man verwendet.
Bei der Entwicklung hat Gibson auf eine Kombination aus 3D-Druck, Reverse Engineering und intensive wissenschaftliche Analysen gesetzt. Ob die Pickups, von denen es übrigens nur eintausend Stück geben wird, genauso wie die Originale aus den Fünfzigern, bleibt abzuwarten. Denn jeder Boutique-Tonabnehmer-Hersteller kann bestätigen, dass bei handgefertigten Pickups aus der Zeit einfach jeder ein bisschen eigen und anders klingt.
Man könnte also sagen, dass die neuen Geldabn… Tonabnehmer wie EIN Paar PAFs klingen wird, aber sicher nicht wie alle.
Gibson PAFs: Wer baut sich so teure Pickups ein?
Man darf gespannt sein, wie viele Besitzer sich die Gibson PAFs überhaupt auch einbauen werden. Oder man lässt die zwei Humbucker in ihrer edlen Schatulle, stellt sie in die Vitrine und zeigt sie Besuchern – perfekt fürs heimische Museum! Natürlich dürfte es bei dieser limitierten Anzahl auch auf dem Gebrauchtmarkt früher oder später Auktionen mit weit höheren Preise geben.
Und die Bezeichnung bei Gibson deutet es an: Nach Series 1 kommt Series 2. Es dürfte also nur eine Frage der Zeit sein, bis der Traditionshersteller nach dem Ausverkauf der ersten Serie eine zweite, noch authentischere, noch originalere Serie nachreicht.