Ozone 11 Mastering Suite von iZotope: Angecheckt!
Ozone 11 ist da! In diesem Angecheckt schauen wir uns an, was neu ist im Quasi-Standard für Mastering zuhause. Gebührt Ozone weiterhin der Titel für die beste Mastering-Suite? Wie machen sich die neuen Features?
Im Original erschienen auf Gearnews.com von Bob Malkowski. Übersetzung von Julian Schmauch.
iZtope Ozone 11 – Das Wichtigste in Kürze
- Mastering-Suite für Home Producer
- KI Assistent schlägt Effektkette für und analysiert Tracks
- Referenzgenres auswählen oder eigene Referenztracks importieren
- Mastering-Sound vorhören
- Neues Clarity-Modul verbessert die spektrale Balance
- „Upwards Compression“ als Verbesserung im Maximizer
Was bisher geschah
Kaum zu glauben, dass seit der ersten Version von iZotope Ozone über 20 Jahre vergangen sind. Als das Tool um die Jahrtausendwende auf den Markt kam, war es eine echte Offenbarung für Home Recording Producer. Denn auf einen Schlag machte es Ozone für die breite Masse möglich, Aufnahmen radiotauglich klingen zu lassen. Und obwohl es inzwischen eine ganze Reihe von Alternativen auf dem Markt gibt, gilt Ozone für viele immer noch als das Nonplusultra.
Das heute als Teil des NI Music Production Suite 6-Bundles veröffentlichte iZotope Ozone 11 Advanced (so der vollständige Titel) verspricht, diese Tradition fortzusetzen Denn es sind einige wirklich interessante neue Features dabei, wie z. B. das Clarity-Modul. Clarity analysiert eure Tracks spektral und optimiert die Frequenz-Balance ähnlich wie es Soothe oder Gullfoss tun. Außerdem gibt es einige neue KI-Funktionen und Dynamikmodi.
Los geht’s mit Ozone 11
Das Wesen eines Angecheckts ist das eines Antestens von einem neuen Produkt. Damit fallen zwangsläufig eine gewisse Menge an Detailinformationen weg in diesem Ozone 11 Angecheckt. Ozone ist ein enorm leistungsfähiges Paket, das euch detaillierte Anpassungsmöglichkeiten bietet. Wie dieses Angecheckt hoffentlich zeigt, ist es aber auch ein Bundle, das sehr zugänglich ist. So können auch alle die ohne tiefergehende Mastering-Kenntnisse hervorragende und schnelle Ergebnisse ohne Probleme professionelle Ergebnisse erreichen.
Ich habe Ozone 11 auf meinem M1-basierten MacBook Pro mit Ventura 13.5 installiert. Die Installation verlief schnell und unkompliziert. Dabei konnte ich im Setup verschiedene Audio-Plugin-Formate auswählen, in denen Ozone 11 installiert wird. Für das Angecheckt habe ich Ozone 11 unter Ableton Live Suite 11 genutzt. Von Anfang an lief alles reibungslos und ohne Probleme. Auch die CPU-Belastung war bei Alltagsbetrieb nicht erwähnenswert. Auf aktuellen Rechnern sollte Ozone ohne Probleme laufen können.
Falls ihr Ozone länger nicht genutzt habt oder sogar komplett neu beim Mastering seid, gibt es einiges zu beachten. Denn Ozone 11 ist ein extrem leistungsfähiges Mastering-Tool mit Werkzeugen, die den Sound eures Tracks stark verändern können. Und wenn man da nicht weiß, was man tut und wohin man will, kann man einen guten Mix auch komplett in die falsche Richtung schicken mit Ozone. Aber zum Glück bietet Ozone ein sehr nützliches Tool zum Einstieg…
KI Assistant
KI ist seit einiger Zeit ein heißes Thema in der Welt der Kreativen. Nicht wenige befürchten, dass KI-Tools uns Jobs wegnehmen könnten. Der Master Assistant von Ozone ist jedoch die Art von KI-Tool, die für die meisten Musiker super nützlich sein können. Denn das Versprechen des Assistenten ist es, eine Ein-Klick-Lösung für Mastering zu sein. Aber funktioniert das wirklich? Kann so ein KI-Werkzeug die geschulten Ohren und Fähigkeiten eines Mastering-Engineers ersetzen?
Ich habe einen sehr komplexen Mix eines Tracks, an dem ich gerade arbeite, geladen und den Master Assistant arbeiten lassen. Es dauerte etwa 8 Sekunden, bis das Tool die Musik analysiert hat. Aber seid gewarnt: dieser Prozess hat bei mir einen kurzzeitig sehr starken Anstieg der CPU-Belastung verursacht, um fast 40 Prozent! Aber das Resultat ist sehr beeindruckend….
Mit einem einzigen Mausklick lieferte mir der Master Assistant einen erstaunlich realitätsnahen Ausgangspunkt für ein finales Mastering. Der Mix klang lauter, ohne gepresst zu klingen, problematische Frequenzbereiche wurden gedämpft und der Track war insgesamt mehr energetischer und lebhafter. Der Master Assistant bietet euch eine Auswahl verschiedener Referenzgenres, um ihn noch besser auf euren Track anzupassen. Wobei man sagen muss, dass die Referenzen für jedes Genre auf kommerziell erfolgreichen Tracks, weniger Nischensongs, basieren.
Mix-Referenzen
In der Realität haben die meisten von uns einen bestimmten Track oder ein bestimmtes Album im Ohr, nach dem unsere Musik klingen soll. Dafür bietet Ozone 11 einige Werkzeuge für das „Mix-Referencing“. Für den Fall, dass euer Track nicht genau zu dem Sound der Referenzgenres im Mix Assistant passt, könnt ihr in Ozone 11 auch eigene Musiktitel laden. Diese fungieren dann als „benutzerdefinierte Referenzen“. Ich war von dieser Funktion mit am meisten beeindruckt, da sie mir Mastering-Vorschläge bot, auf die ich selbst nicht gekommen wäre.
Ozone 11 bietet auch die Möglichkeit einen Song zu laden, der parallel zu eurem Mix im A/B-Vergleich abgespielt wird. Außerdem zeigt Ozone die Dynamik des Vergleichstracks in Echtzeit an. Das vereinfacht den Arbeitsablauf im Vergleich zum mühsamen Hin- und Herspringen zwischen verschiedenen Musikplayern und Quellen!
Einer der großen Vorteile eines zugänglichen Mastering-Plug-ins wie diesem ist, dass ihr gleich hören könnt, wie euer Mix nach dem Mastering klingen könnte. Ich kann kaum in Worte fassen, wie nützlich diese Funktion ist. Selbst wenn ihr plant, eure Songs an ein Mastering-Studio zu schicken, ist genau dafür die Verwendung von Ozone als Mix-Referenz-Tool super hilfreich. Denn man bekommt eine Idee, wie ein Master final klingen könnte.
Was ist neu in Ozone 11?
Nach der grundlegenden Funktionsweise von Ozone 11, schauen wir uns einmal ein paar der neuen Features an. Wenn ihr einmal in den Genuss des Mastering-Assistenten im Plugin gekommen seid, werdet ihr die neuen Tools nicht mehr missen wollen.
Als neues Modul ist in der Advanced-Version Clarity dabei. Das Modul arbeitet ähnlich wie Gullfoss, SmartEQ3 oder Soothe 2 auf spektraler Ebene. Laut iZotope optimiert es die spektrale Balance eures Tracks Was da technisch passiert, kann ich beim besten Willen nicht sagen, aber es funktioniert. Einzelne Elemente im Mix scheinen bei aktiviertem Clarity-Modul um Einiges besser definiert zu sein. Eine sehr willkommene und wichtige Ergänzung in der neuesten Version von Ozone.
Falls ihr Ozone schon länger nutzt, werdet ihr feststellen, dass der Maximizer jetzt anders aussieht und zusätzliche Funktionen bekommen hat. Am interessantesten ist der neue „Upwards Compressor“ im Modul. Aber um ehrlich zu sein, muss ich sagen, dass sie bei den schnellen Testmixen, für die ich sie verwendet habe, nur einen minimalen Beitrag geleistet hat.
Und falls ihr Stem Mastering betreibt, ist mit Stem Focus ein sehr hilfreiches Tool neu dabei. Damit erkennt Ozone 11 die Stems und wendet Einstellungen auf jedes Stem einzeln an.
Fazit – Lohnt sich Ozone 11?
Vor fast genau einem Jahr haben wir Ozone 10 angecheckt. Mein Kollege bei Gearnews.de, Marcus Schmahl, ist ein bekennender Skeptiker von In-the-Box-Mastering. Trotzdem war er von der Leistungsfähigkeit von Ozone 10 und den leistungsstarken Erweiterungen beeindruckt.
Aus meiner Sicht stellt Ozone 11 kein so bedeutendes Upgrade dar wie Ozone 10. Das soll aber nicht bedeuten, dass die neuen Funktionen und Module das Upgrade nicht wert sind. Denn das neue Clarity-Modul leistet wirklich beeindruckendes „klangliches Voodoo“, wenn es darum geht, den Dreck aus einem Mix zu entfernen. Allein durch die mit diesem Modul klingen Mixe noch einmal eine ganze Stufe besser.
Und was, wenn man Ozone noch gar nicht besitzt? Die neuen Features und zahllosen Überarbeitungen, die ich in diesem Angecheckt zu iZotope Ozone 11 behandelt habe, machen für mich Ozone weiterhin zum Mastering-Paket der ersten Wahl. Ich würde es ohne zu zögern jedem Producer empfehlen, der seine Tracks selbst mastern will.
Als Teil der NI Music Production Suite 6 ist es neben Guitar Rig 7 und Nectar 4 eine sehr interessante Ergänzung.
Preis und Verfügbarkeit
iZotope Ozone 11 ist ab sofort verfügbar. Von der Mastering-Software gibt es drei Versionen. Die kleinste und günstigste Version Ozone 11 Elements* beinhaltet eine abgespeckte Version des KI-Assistenten mit wenigen Einstellungsmöglichkeiten. Dazu gibt es die mittlere Version Ozone 11 Standard*. Hier sind bereits fast alle Module enthalten. Dazu kann man jedes Modul im Plugin auch deaktivieren, an andere Position im Signalfluss ziehen und mehr.
In der größten Version iZotope Ozone 11 Advanced* ist zum einen das neue Clarity-Modul dabei, auch die KI-Module Stabilizer und Impact. Zudem könnt ihr jedes Modul nicht nur in Ozone, sondern auch als einzelnes VST laden. Neben den drei Versionen gibt es noch eine große Anzahl an verschiedenen Upgrade-Versionen, je nachdem, welche Vorversion ihr besitzt.
Infos über Ozone 11 und iZotope
Pro und Kontra iZotope Ozone 11
Pro
- Einfacher Workflow für Einsteiger im Mastering
- Clarity-Modul mit großer Verbesserung des Sounds
- Eigene Referenztracks importieren
- Professioneller Mastering-Sound für Home Producer
Kontra
- Wenig Verbesserungen im Vergleich zu Version 10, damit wenig Anreiz für Upgrades
- Neuer „Upward Compressor“ im Maximizer bewirkt kaum Unterschied
- KI-Assistent erzeug CPU-Belastung bei der Analyse
Videos über Ozone 11
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