Behringer Rundumschlag: 2-XM, BX700 und Polysource
Behringer zeigte jetzt eine Reihe von neuen Synthesizern unterschiedlichster Art. Darunter den länger angekündigten Doppel-SEM nach Oberheim-Vorbild, eine Plattform für die kleinen Synthesizer mit digitalen und analogen Elementen und ein Rendering eines polyphonen Moog-Inspirats mit Speicher.
Behringer 2-XM
Inzwischen kennen wir die Idee, wie Behringer neue Geräte zeigt. Dabei gibt es stets drei Stufen. Der Entwurf, meist verbunden mit der Bitte sich dazu zu äußern. Diese sind oft Grundlagen um die Idee zu besprechen und Interesse zu generieren. Das ist beim Polysource sicher gelungen. Der zweite Schritt ist ein Prototyp, der fertig und bereit ist und auch genau so aussieht, wie er dann in Produktion gehen soll. Diesen Status hat der 2-XM erreicht. Er ist eigentlich ein keyboardloser „Two Voice“ und ist daher aber auch im passenden Neutron-Kleid und im bekannten Format zu haben. Die dritte Bekanntschaft gibt es in der nächsten Stufe, die meist Kisten mit fertigen Geräten zeigt. Sie sagen, dass der Versand und die Produktion läuft und der Markteintritt tatsächlich unmittelbar bevorsteht.
Fertig für die Produktion – das ist die Message. Der Preis könnte durchaus in der Nähe des Neutron und Model-D liegen.
Behringer BX700
Die kompakte Plattform wurde auch als Platine gezeigt. Die wirklich real existierende Technik soll uns zeigen, dass es sie gibt und das man bereits so etwas herstellen kann. Der Prototyp hier ist nach den vielen Geräten der sehr kompakten Serie übrigens sogar mit dem von Roland bekannten D-Beam ausgerüstet, was Behringer B-Ray nennt. Das Gerät basiert auf dem Dx-7 mit 6 Operatoren-FM-Klangerzeugung. Dazu benötigt man eigentlich nur wenige Parameter und Einsteller, die man auf der rechten Seite sehen kann.
Hinter allem befindet sich ein vom Yamaha CS-80 stammendes Filter. Dabei sind Hoch- und Tiefpass möglich, welche im CS jeweils in zwei Kanälen und damit doppelt anliegen. Die Idee ist nicht neu hinter einen FM-Synth ein solches Filter zu setzen. Das konnte schon Yamaha TG-77 und SY-77/99. Die Notwendigkeit ist nicht sehr hoch, aber es kann seinen Reiz haben, sobald die Resonanz einsetzt, denn die Kontrolle über die Obertöne ist mit FM sehr gut. Was allerdings wirklich richtig gut wäre: dieses Filter müsste ein eigener Operator sein, sodass man es FM-schnell modulieren und in die Synthese bringen könnte. Der Preis für ein Gerät dieser Art soll bekanntlich sehr niedrig sein. Bei uns wird das wohl zwischen 99 und 199 Euro sein.
Allerdings sagt Behringer, dass „nicht mal Uli“ dieses Gerät kenne, es ist also nur eine Idee die aber sehr weit ausgedacht aussieht.
Behringer Polysource
Der Moog Source stand Pate und war DM Fletch’s Bass-Synthesizer mit Speicher. Er bietet sogar etwas mehr als ein Moog Source das tut und hat die Folien-Tasten des Pro-800. Ob man das möchte? Ist das okay so – fragt Behringer. Die Idee eines speicherbaren „Moog“ Synthesizers ist sicher ganz gut, noch mehr die Idee ihn polyphon zu machen und ihm dem Klassiker Prophet 600 folgen zu lassen, den Behringer als Pro-800 sogar noch mit zwei weiteren Stimmen und Rauschgenerator ausstattete. Der Polysource wäre allerdings auch sehr gewaltig im Klang, da er eigentlich für monophones Arbeiten gemacht wurde.
Im Gegensatz zu dem doch eher einfachen Moog Source sind hier offenbar zwei LFOs und ein Suboszillator vorgesehen. Außerdem ist eine Ringmodulation verbaut, die ihm mehr klangliches Potential mitgeben würden. Auch er würde ganze acht Stimmen anbieten. Für 400 Euro könnte das dann ein Volksmoog sein – ohne von Moog zu sein. So etwas hat es nicht gegeben, zeigt aber die Möglichkeiten die Behringer zur Verfügung stehen gut auf.
Behringer geht also neue Wege und traut sich komplexere Projekte zu gehen. Die kleine Plattform kann ein Sprungbrett in eine weitere neue Welt sein, ebenso sollte man sich an die polyphone kleine Serie im Desktop „gewöhnen“. Das ist zumindest, was die Firma mit diesen Geräten sagt.
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Wie allseits bekannt, gibt Behringer primär solche Neuigkeiten per Facebook bekannt und platziert die Geräte erst auf der offiziellen Website, wenn sie wirklich auf dem Markt sind.