von Julian Schmauch | Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
KI ersetzt dich als Produzent?! - 73% der Producer haben diese Sorge

KI ersetzt dich als Produzent?! - 73% der Producer haben diese Sorge  ·  Quelle: BlueWillow

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KI ersetzt dich als Produzent?! Laut einer Umfrage bei Bedroom Producers Blog, einem der größten Websites für Musikproduzenten, haben 73 Prozent der Beteiligten diese Sorge. In der im Mai durchgeführten Erhebung war sich der Mehrheit der Teilnehmer sicher, dass KI-gestützte Musikgeneratoren in Zukunft Musikproduzenten zumindest teilweise ersetzen werden. Was meint ihr?

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KI ersetzt dich als Produzent?! Das sind die Umfrageergebnisse

An der im Mai durchgeführten Umfrage unter Lesern des Bedroom Producers Blog (BpB) nahmen 1.533 Produzenten teil. Und der Großteil der Teilnehmer geht davon aus, dass KI-gestützte Musikgeneratoren in den nächsten Jahren eine immer wichtigere Rolle in der Musikproduktion spielen werden. Auch gingen fast 30 Prozent davon aus, dass KI Musik-Tools zu weniger kreativen Werken führen. Was denkst du dazu? Denkst du: KI ersetzt dich als Produzent?

Auf der anderen Seite gaben wiederum 30 Prozent an, KI-gestützte Plugins und Software einsetzen zu wollen. Und knapp 40 Prozent der Teilnehmer nutzen bereits jetzt schon KI-gestützte Tools beim Produzieren. Dazu unterstrichen gut 16 Prozent, dass sie von der Qualität der bisher verfügbaren KI Tools für Musikproduktion enttäuscht seien.

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Bisher liegt der Fokus solcher Tools vor allem bei der Unterstützung beim Mixing und Mastering. Hier gaben auch gut 26 Prozent an, den größten Nutzen zu sehen. Knapp dahinter liegen KI-gestützte DAWs für den Aufnahmeprozess. Gleichauf liegen dahinter KI-gestützte Klangsynthese und KI-gestützte Erzeugung von Akkordfolgen und Melodien.

Computermelodien und Urheberrechtsfragen

Für diesen eher kreativen Teil einer Produktion gab die Mehrheit der Befragten jedoch an, dass sie ein Tool, das durch KI Melodien und Akkordfolgen erzeugt, vor allem zur Inspiration nutzen würden, 33,6 Prozent. Dagegen waren es ganze 8,5 Prozent, die solche Tools zum Erzeugen ganzer Songs nutzen würden. Wäre das schon ein klarer Fall von „KI ersetzt dich als Produzent“?

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An einem ganz zentralen Punkt, dem Urheberrecht bei KI-generierten Melodien, scheiden sich in der Umfrage die Geister. So waren knapp 37 Prozent der Befragten der Meinung, dass KI-erzeugte Melodien nur gemeinfrei, also ohne verwertbares Urheberrecht genutzt werden sollten. Aber fast genauso viele Teilnehmer, 29 Prozent, gaben an, dass das Urheberrecht in so einem Fall trotzdem beim Endnutzer, also demjenigen, der die KI bedient, liegen sollte.

International gibt es in der Musikindustrie in diesem Punkt gerade viel Diskussion. Denn nutzt ein Musikproduzent oder Songwriter eine KI nur als Hilfswerkzeug, um zu Beispiel Variationen einer Melodie zu erzeugen, liegt das Urheberrecht bei ihm. Erzeugt die KI eine Melodie aber ganz, also aus dem Nichts, darf der Produzent diese natürlich nutzen. Er darf aber kein Urheberrecht für sie in Anspruch nehmen und sie damit entsprechend verwerten. Da hier die Grenzen schnell sehr schwammig werden, gibt es momentan noch viel Diskussion und Unklarheit darüber. Wie siehst du das? Denkst du auch manchmal: KI ersetzt dich als Produzent? Schreib es uns in den Kommentaren!

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20 Antworten zu “KI ersetzt dich als Produzent?! – 73% der Producer haben diese Sorge”

    E.A. sagt:
    1

    KI wird in Zukunft mit Sicherheit einen großen Teil der Produktion übernehmen . Ist einfach billiger ! Aber ob es dann die Produktion besser macht halt ich für sehr fragwürdig . Mir ist auf jeden Fall eine analoge und handwerklich gut gemachte Produktion lieber .

      Moulin sagt:
      2

      Ich glaub die Frage ist nicht ob besser oder schlechter, nur ob wir Menschen in Zukunft noch einen Daseinssinn haben, der meines Erachtes im Kunsthandwerk liegt, dem Bedürftnis, etwas zu erschaffen, das unsere Menschlichkeit spiegelt, also nicht perfekt ist oder mit anderen Worten „Seele“ hat. KI nimmt uns das vielleicht nicht weg, aber drängt es immer mehr in den Untergrund. Das Bedürftnis, das Kunst-schaffen an eine Maschine abzugeben, habe ich nie verstanden. KI ist nur ein perfektes Tool um die „Fliessbandproduktion“ in der Musik noch effizienter und günstiger zu machen, mit anderen Worten, den Menschen zu ersetzen. Mainstream ist aber seit den 2000ern eh schon „menschenentleert“ – daran kann gar nichts schlechter werden, nur potenziert mehr davon, so dass die Kunst im Meer der Mittelmäßigkeit verschwindet und schwieriger zu finden sein wird.

    Martin sagt:
    3

    KI wird selbstverständlich ergänzend genutzt werden, jedoch nie Menschen ersetzen können, weil die Seele fehlt. Und zur Ergänzung, why not? Ich meine was ist der Drummer in Logic etc?

    Anmerkung: Bitte Kommentare immer offen lassen, sonst verliert gearnews so viel was es ausgemacht hat, dieses „was denken andere darüber?“ Das ging verloren bei geschlossenen Kommentaren

    Grüsse

      T sagt:
      0

      KI wird zukünftig gute Musik Produzieren. Jedoch bezweifle ich, dass die selbe emotionale Tiefe erreicht wird wie von einem Menschen. Letztendlich bin ich offen gegenüber KI musik- mich interessiert in erster Linie die musik! erst danach, wer sie macht.

      Ich kann mich Martin nur anschliesssen. Bitte die Kommentare nicht wieder schließen. Das hatte mein Interesse stark gemindert hier zu lesen. Der Austausch ist wichtig und ich lese die Kommentare gerne. Wenn jemand wieder scheisse schreibt oder hatet einfach löschen- ist eure Website, und eure Kommentar sektion.

    Robert sagt:
    4

    Wer eh schon seelenlose Robotermusik macht sorgt sich da zurecht. Das Bett hat sich aber die Musikindustrie selbst gemacht.

    Ich denke/hoffe das dadurch „echte“ menschliche Musik (vor allem auch Live) dadurch an Wert gewinnt.

      Thomas Martin sagt:
      5

      Auf dem Berliner Platz in Ludwigshafen sitzt täglich ein Typ mit Akkordeon, der stundenlang handgemachte Musik spielt. Was da raus kommt, ist seelenloser als der billigste CASIO-Tischhupen-Demosong. Wer heute noch elektronische Klangerzeugung für seelenlos hält, ist selber ein anachronistisches Artefakt.

    tubby sagt:
    5

    Erst mal danke für das Freischalten der Kommentarfunktion! 👍 KI „lernt“ Vorhandenes, kopiert, kombiniert und variiert. Also ersetzt sie die vielen Produzenten, die ebenfalls so arbeiten. Und das sind sehr, sehr viele. Es wird aber schwer sein, Leute zu ersetzen, die wirklich neue Musik, neue Sounds, neue Styles kreieren, denn KI hat keinen Geschmack und keine Sensibilität für kulturelle Entwicklungen. Außerdem werden die weggefallenen Jobs durch neue kompensiert, z. B. Spezialisten, die KI für Musikanwendungen trainieren.

    Sonja Dammriss sagt:
    1

    Für die Musik, die der Mainstream auf Spotify hört? Definitiv. Ausgenommen findige super-promoted Acts, die eine KI integrieren. Es werden weniger, bessere Produzenten mehr produzieren, weil sie Zeit sparen und wissen, wie sie die KI nutzen müssen, um effektiver zu werden. Diese Musik wird ja nicht wegen immanenter Kunst gefeiert, sondern klar definierter Regeln zur Massenbewegung. Ideal für Automaten.

      Vanessa L. sagt:
      0

      Wollte gerade in etwa das selbe schreiben. Da ich dir zum Großteil recht gebe kann ich mir die Zeit sparen und nur hinzufügen. Wenn man mal ehrlich zu sich und im allgemeinen ist. Kann man so oder so auf 99 % (eine Zahl aus dem Bauch) verzichten da komplett austauschbar und ersetzbar. In diesem Fall auch egal ob Mainstream oder der songenannte Underground oder Indiebereich. Das selbe gilt für die ach so tolle handgemachte Musik wie oben beschrieben. Wer immer noch diese Vergleiche zieht ob handgemacht oder nicht ist irgendwie aus der Zeit gefallen.

    Tobias sagt:
    2

    Die Idee sich selbst generierender Musik ist nicht wirklich neu.
    Beschränkte sich bisher aber auf plumpe Automaten, denen es nur
    möglich ist vorhandene Gesetzmäßigkeiten anhand vorgegebener
    Parameter einem bedingten Zufall folgend zu variieren. Das kann je
    nach Aufwand und Fülle, zu einer den Menschen überzeugenden
    Darbietung führen. Der Trick dabei, es entspricht der menschlich
    Natur im Grundsatz in allem nach Mustern zu suchen, so kann es dann
    auch mancher Klanginstallation gelingen unser Unterbewusstsein
    zu stimulieren. Interessant wird künstliche Intelligenz erst, als sich
    eigenständig entwickelnder Faktor, abseits des kommerziell
    menschlichen Interesses, fähig zu freier Interaktion. Künstliche
    Intelligenz sollte mehr sein als eine verbesserte Rechtschreibprüfung.

    Peter sagt:
    1

    Eine Seelenlose KI kann nur seelenlose Kunst erzeugen. Aber ein Künstler mit Leidenschaft kann mit Hilfe einer KI bestimmt Kunst mit Seele erschaffen.

      Sonja Dammriss sagt:
      2

      Es ist doch so, eine KI lernt, auf was du reagierst und verbessert das laufend. So kann sie auch am Ende für genau dich zugeschnitten Kunst „mit Seele“ schaffen, denn sie trifft deine Trigger dann ganz genau.

        Peter sagt:
        0

        Da mag ich dir insoweit zustimmen das die KI lernt und sich meinem Geschmack anpassen kann. Sie kann auch , ausgehend von Berechnungen von Wahrscheinlichkeiten, vermutlich richtig liegen. Allerdings glaube ich nicht das eine KI jemals mit den Launen von Menschen umgehen kann. Den was mir Heute gefällt kann mir Morgen einfach nicht gefallen. Einfach weil ich jeden Tag ein anderes Gemüt habe. Und genau das ist der Punkt warum ich denke das eine KI immer nur ein Werkzeug bleibt. Allerdings glaube ich das KI-produzierte Musik bestimmt seine Liebhaber finden wird. Geschmäcker sind ja immer noch verschieden. Auf jeden Fall finde ich die Entwicklung spannend.

    Jonas sagt:
    0

    Ist vielleicht eher wie bei Software Entwicklern. Entwickler mit ki Unterstützung werden Entwickler ohne ki Unterstützung ablösen. Eine ki an und für sich aber keinen Entwickler.
    Ich arbeite jetzt seit mehreren Monaten mit Copilot und würde es nicht mehr missen wollen. Andererseits ist die ki leider auch stark beschränkt wenn es um komplexere Themen geht. Aber Audios bereinigen, schlechte Aufnahmen retten etc. stell ich mir super vor.
    Nachteil sehe ich eher darin das bald spotify mit Spam überzogen werden wird. Aber die autoplaylisten waren eh nie so meins.

    Thomas sagt:
    2

    Ich befürchte, man wird irgendwann nicht mehr heraushören was KI und was Mensch gemacht hat. Im Zeitalter loopbasierter Musik – die ich selber durchaus gerne höre – ist allerdings der Anspruch an Produzenten mehr eine Verschiebung vom Musiker zum Sounddesigner von statten gegangen .

    Ich habe schon vor Jahren aufgehört, Musik zu produzieren, ich spiele einfach nur noch das, worauf ich Kust habe und möglichst mit anderen zusammen um die Gemeinschaft zu spüren.

    In wenigen Jahren werden wir Schwierigkeiten haben, echte Menschen von der KI zu unterscheiden, das wird kommen.

    Die meisten der in den Charts vertretenen Songs sind meiner persönlichen Meinung ohnin zusammengepurzelte Loops und Samples. Nicht böse sein, aber das kann die KI wahrscheinlich besser arrangieren als die meisten „Producer“.

    Was ironischerweise noch etwas Zukunft hat ist alte „handgemachte“ Musik, die zum Zusammenwürfeln noch zu komplex ist, einfach weil diese sich pro Takt menschlich bedingt unterscheiden. Aber auch das ist eine Frage der Zeit…

    Ted sagt:
    1

    Im Artikel wird mal wieder Komposition mit Produktion verwechselt. Beschrieben wird die Komposition durch AI. Produzenten machen etwas vollkommen anderes. Natürlich gibt es auch komponierende Produzenten, das ist jedoch absolut nicht deren Hauptaufgabe. Produzenten kaufen i. d. R. fertig komponierte und getextete Songs ein, weisen diese einem ihrer Künstler zu, leiten beides für Aufnahmen, Mixing und Mastering an Studios weiter.

    Produzenten brauchen sich also keine Sorge um ihre Jobs zu machen, Komponisten dafür allerdings schon – theoretisch. Es ist, wie bereits geschrieben wurde, wer Mainstream-Pappe vom Fließband laufen lässt, benutzt entweder selbst KI oder wird durch diese ersetzt. Der Schnellere gewinnt.

    aven sagt:
    1

    Der/die reine Konsument/in wird eines Tages den Unterschied nicht mehr hören. Und ich unterstelle mal, das es diese Gruppe auch nicht interessiert wo das Gedudel herkommt.

    Hans Schlötel sagt:
    0

    Wenn KI basierte Musik wirklich überzeugt wird KI auch eingesetzt. Ich würde KI beim Songwriting einsetzen wenn ich so schneller und besser komponieren könnte. Der Mix wird der Erfolg sein erfolgreiche Musikproduzenten, Komponisten, Texter und Sänger die KI richtig nutzen werden. Wie schon immer sind Effekte das Salz in der Suppe. Jetzt kommt noch eine Maggiflasche dazu wo KI-MUSIC drauf steht.

    Tobias sagt:
    2

    „I’m sorry Dave, I’m afraid I can’t do that …“:
    Anscheinend sind wir alle so Technologie affin, dass sich bisher noch
    niemand hier wirklich über die Auswirkungen Gedanken gemacht hat, die
    es haben könnte, wenn sich ein vermeintlicher Euphemismus unserer Kontrolle
    entzieht. Oder aber wir wollen nicht wahr haben, dass sich die selbst
    generierenden Algorithmen dieser Blackbox KI zu etwas entwickeln, dass
    uns gleich, sogar überlegen ist, uns wie in der Überschrift des Artikels
    formuliert, wirklich ersetzen können. HuhAhh;P

    Iwo Szymczak sagt:
    2

    Also, wenn man Pop-Produzent ist bestimmt. Innovation wird halt wichtiger werden, da die KIs sich ja auch nur auf vorhandene Daten stützen können oder es zumindest hauptsächlich tun.