Vinyl schlägt CD! – Kommt die Schallplatte endgültig zurück?
Damit hätte vor wenigen Jahren wohl kaum jemand gerechnet: Erstmals seit über 35 Jahren setzte man 2021 in den USA wieder mehr mit Vinyl um als mit CDs – 2022 sogar noch mehr! Und zwar liegen sowohl die Umsatz- als auch die reinen Stückzahlen von verkauften Schallplatten vor denen von CDs. In Deutschland sah das 2022 noch anders aus.
Vinyl schlägt CD erstmals seit 35 Jahren
Kaum ist die CD 40 Jahre alt geworden und manch ein Loblied wird auf sie gesungen, jetzt das: In einem Abschlussbericht der RIAA (Recording Industry Association of America) über die Umsätze in der Musikindustrie hat Vinyl den Silberling in den USA überholt! Bereits 2021 lagen Schallplatten bei den reinen Umsatzzahlen vor denen der CD. Und nun liegt Vinyl 2022 sogar bei den absolut verkauften Stückzahlen vor der CD. Das gab es zuletzt vor 35 Jahren,
Absolut gesehen sieht es natürlich ganz anders aus, wenn man sich die Umsätze aus Streaming von Spotify, Apple Music und anderen Musik-Streaming-Diensten anschaut. Bei einem Gesamtumsatz von gut 13,3 Milliarden Dollar auf dem US-Markt liegt Streaming mit einem Anteil von 84 Prozent weit vor physischen Medien wie CDs oder Schallplatten mit 11 Prozent. Was die absoluten Stückzahlen betrifft, vermeldete die RIAA den Verlauf von 41 Millionen Vinyl-Tonträgern gegenüber 33 Millionen verkauften CDs.
Die CD ist weiterhin Deutschlands liebstes physischen Medium
In Deutschland sieht es in dieser Hinsicht (noch) anders aus. Bei einem Gesamtumsatz von gut 2 Milliarden Euro 2022 lag laut dem Dachverband Bundesverband Musikindustrie e.V. der Anteil physischer Medien wie CD und Vinyl bei insgesamt 20 Prozent. Hier liegt der Umsatzanteil von CDs mit 12,9 Prozent gegenüber Vinyl mit gut 6% mehr als doppelt so hoch. Die CD hat also immer noch viele Fans!
Insgesamt gesehen liegt auch bei uns Streaming weit vor allen anderen Medien, was den Umsatz betrifft. Einnahmen von Spotify, Deezer und Co. machten 2022 73,3 Prozent des Umsatzes aus. Insgesamt lag der Umsatz mit Musikverkäufen in Deutschland zum ersten Mal seit zwanzig Jahren über der Zwei-Milliarden-Marke.
Infos über Vinyl, CDs und Streaming
- Alles über Vinyl
- Mehr über CDs
- Umsatzbericht bei der Bundesverband Musikindustrie e.V.
- Bericht bei der RIAA (PDF)
Videos über Vinyl
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18 Antworten zu “Vinyl schlägt CD! – Kommt die Schallplatte endgültig zurück?”
‚Absatz- als auch die reinen Stückzahlen‘
Absatz ist die Anzahl oder Stückmenge. Der Satz sollte „Umsatz- als auch die reinen Stückzahlen“ heißen.
Ist korrigiert, danke für den Hinweis!
Sehr gerne, ich bin ja gerne hier :)
Schade nur, das sie den Vinyl-Hype wohl bald wieder zerstören, aufgrund von unverschämten Preisen. Und nein, es hat nichts mit Herstellungskosten, oder zu weniger Schallplattenpressen zu tun. Ich bin schon wieder dabei und im Thema, seitdem es ca. 2010 los ging. Der Markt kann locker bedient werden, Und 30,- € für eine Neuerscheinung, sind einfach nur frech.
40 Millionen sind wirklich nicht viel. Das Album „Thriller“ verkaufte sich 67 Millionen mal innerhalb weniger Wochen. Alles knisterndes Nischenzeug.
leider betrifft der immer wieder herbeizitierte „vinyl hype“ nicht „unsere“ art von musik.
„unsere“ musik laeuft auf vinyl so schlecht wie niemals zuvor.
(unsere musik = underground club / trend / experimentelle elektronik / usw)
Vor 40 Jahren war ich sehr begeistert von der neuen Technologie – und bin es immer noch.Ich habe mir danach nie mehr eineSchallplatte gekauft bzw meine umfangreiche Plattensammlung gehört.
Trotz penibelster Pflege haben Schallplatten immer geknistert und haben irgendwann Rillen übersprungen.
Den angeblich besseren Klang einer Schallplatte können meine Ohren nicht wahrnehmen.
Dieser „bessere“ Klang entsteht ja auch nicht auf der technischen Seite, also da wo man ihn messen kann (in dB Rauschabstand, Klirrfaktor, usw, usw.). Da ist Vinyl hoffnungslos unterlegen. Der entsteht im Gehirn des Hörers. Dort passiert nämlich der wichtigste Teil der Wahrnehmung. Und wie vieles was in unserem Gehirn passiert, wissen wir nicht genau wie das funktioniert, nur dass Erwartung, Umgebung, Gefühle dabei eine große Rolle spielen. Und deshalb kann es der eine „hören“ und Du (und ich) eben nicht …
Soll jeder nach seiner Facon selig werden.
Da mein Hirn das lästige Geknister nicht rausfiltern kann … und ich trotz gut entwickelter Lauscher & diverser hirnseitiger Anhangsgebilde dennoch nichts Gutes an dem Schallplatten-‚Sound‘ finden kann, bleibe ich bei meinen CDs und trauere der schwarzen Scheibe keine einzige Träne nach !!!
Wenn die Industrie samt ihrer Kunden dann aber auch noch zur Schellack-Platte zurückmutieren, werde ich meine CD’s einpacken und mich auf die Reise ins Jenseits machen.
Ich muss mir ja nun nicht jeden Rückschritt antun – den sich kommerzorientierte Leute ausdenken und der Welt überstülpen . . .
Da gibt es „uns“, Musiker und Tontechniker die sich lange, intensiv und mit viel Sachverstand (auch elektrotechnischem, hoffentlich) mit der Materie auseinandersetzen. Wir kennen die Naturgesetze, wir bringen unsere Erfahrungen mit Messwerten in Einklang und haben so einen recht rationalen Blick auf das alles (ok, als Gitarrist erlaub ich mir ein bisschen Voodoo ab und zu).
Wir müssen damit leben, dass unser Publikum, live oder eben bei Konserven, das ohne „unseren“ Background weitgehend emotional wahrnimmt. Du (und ich) hörst das Knistern, bei einem anderen Hörer blendet das Gehirn das aus, nimmt die Information aber um zu sagen: „boah, das ist ne analoge Platte“, das klingt geil“ …
Letzendlich geht es bei Musik ja auch nicht um Technik, sondern um Emotionen. Es gibt bestimmt auch einige Beispiele, bei denen die Platte auch „technisch“ gesehen besser (oder zumindest anders) klingt, zum Beispiel im Bezug auf Dynamik. Stichwort Mastering.
Ich denke Vinyl ist nicht der „bessere“, aber auf jeden Fall ein anderer Klang, wie auch immer man das goutiert. Der Markt gibt es offenbar her und das ist m.E. nicht nur auf irgendeinen esoterischen HiFi Kokolores zurückzuführen.
Zudem eine LP bewußt von Anfang bis Ende zu hören, einschl. der notwendigen Pause um die Scheibe umzudrehen immer noch ein anderes Hörerlebnis ist, so finde ich zumindest, als sich per skiptaste oder stream „seine“ Playlist zu generieren (oder per KI generieren zu lassen).
Ob nun bspw. das renommierte Münchner ECM Label ausgewählte Neuerscheinungen wie auch Klassiker aus ihrem Katalog zusätzlich als Vinyl veröffentlicht, oder in großen Studios (z.B. Hansa oder Power Station) eine Studer 24 Spur für Aufnahmen gemietet werden kann, es zeigt zeigt dass die
analoge Schallaufzeichnung und Wiedergabe auf absehbare Zeit nicht verschwinden wird. Nicht „Vinyl vs CD“ sondern
Vinyl UND CD ist daher mein Wahlspruch. Beide Formate haben ihre Berechtigung mit allen Vor- und Nachteilen.
die Möglichkeit, Musik zu streamen und damit das Werk zu Checken hatten wir ja „früher“ nicht, wenn man Glück hatte, dann haben alle Stücke auf der Vinyl oder der CD gefallen…
Heute höre ich mir ein Album auf Spotify an und entscheide dann, ob ich in Vinyl investiere.
Manchmal klappt das allerdings nicht, die letzte Gorillaz ist ein gutes Beispiel dafür, dass ich zu euphorisch war.
Die meisten Leute kaufen sich doch Vinyl nur als reine Deko. So wie ich selbst. Das Album von Mat Zo „Illusion of Depth“ zum Beispiel. Super gestaltet, schön anzusehen. Soweit ich weiß, hat er auch alles selbst designt.
Mit einem Kauf einer Vinyl unterstützt man auch den Künstler.
Bei den 44kHz der CD ist, abzüglich Verwaltungsinformationen, geteilt durch 2 Kanäle nur knapp 19kHz übrig für den Sound. Das mag vielleicht nach viel klingen, da ist aber das Ende der Fahnenstange (klangmäßig) erreicht. Bei einer Vinyl und dem entsprechendem Equipment das nachgeschaltet ist, sieht das schon etwas anders aus.
Durch die Kette,
Nadel-Tonabnehmer, Vorstufe, Endstufe, Lautsprecher bzw. Kopfhörer, insbesondere die Qualität der Bauteile VOR der Endstufe werden noch Frequenzen mit übertragen, die durch die Obertöne das gesamte Klangbild zum Positiven verändern. Was natürlich bei CD‘s nicht funktionieren kann, weil keine da sind. Über Streaming brauchen wir gar nicht zu sprechen. Bei den Komprimierungsalgorythmen mancher Streamingdienste ist Hopfen und Malz verloren.
Und, ja auch ich höre manchmal CD‘s oder Streams. Aber nur da, wo es sich nicht vermeiden lässt.
„Bei den 44kHz der CD ist, abzüglich Verwaltungsinformationen, geteilt durch 2 Kanäle nur knapp 19kHz übrig für den Sound. “
Was ist den das für ein Blödsinn? Da stimmt ja garnichts.
Einzig große Tonstudios mit viel analoger Technik waren dazu, über
Ketten von Einzelspuren, fähig, ihre Aufnahmen optimal zu sichern.
Gleiches gilt bei digitaler Sicherung. Was am Anfang der Aufnahmekette
nur minimal gesichert wurde, läßt sich abschließend beim mischen nur
mit hohem Aufwand reparieren. Schon die Produktion einer komerziellen
Musikaufnahme, ist meißt kostenoptimiert, schlägt somit auf die Qualität.
Das Frequenzspektrum der CD beträgt 20Hz-22kHz auf digitalen Geräten,
die hohe Frequenz wird durch x1/2 der CD Abtastrate 44.1kHz bestimmt.
Der Vinyl-Frequenzgang kann theoretisch variabel sein und unter 20Hz
und bis zu 50kHz gehen, je nach Ausgangsmaterial ist er normalerweise
aber auf ca. 20Hz-20kHz +/-3dB begrenzt. Zu beachtet ist, dass Bass
auf Vinyl zu Mono unter ca. 100Hz summiert werden muss.
Perönliche Meinung:
Analoge Formate besonders eine Kombination aus Tonband und Vinyl,
können einen musikalischeren bzw. lebendigeren Sound vermitteln.
Jede LP ist perse Einzelstück, dafür sorgen angebliche Mängel wie
Knacken, Rauschen, Eiern. Digital klingt hingegen immer gleich.
Wer aber schon mal zwei Plattenkoffer über eine längere Strecke
tragen mußt, wünscht sich meißt, er hätte einen Laptop oder nur
zwei Sticks in der Tasche.;P
99% der Leute, die gegen digitales Audio wettern, wissen nicht wie es funktioniert.
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