Angecheckt: Apple AirPods Pro 2. Generation In-ear-Kopfhörer
Was können die neuen Kopfhörer?
Der Hard- und Software-Gigant Apple präsentierte uns zur letzten großen „iPhone & iOS“-Keynote Anfang September 2022 als „One more thing“ die neuen In-ear-Kopfhörer AirPods Pro 2. Generation. Neuer H2-Chip, verbesserte Audioqualität, Touch-Steuerung, 2x bessere Geräuschunterdrückung, mehr Akkuleistung und eine personalisierte Anpassung des 3D-Audio-Sounds klingen sehr verlockend für die Nachfolger der Pro-In-ears des Herstellers aus Cupertino. Aber wie schlägt sich der Kopfhörer im Vergleich zum Vorgänger?
Apple AirPods Pro in der 2. Generation
Einige Leaker hatten es schon vor Wochen erahnt, dass Apple an einem Nachfolger, also der 2. Generation, der großen kleinen In-ear-Kopfhörer AirPods Pro arbeitet. Und so war es natürlich auch. Zur jährlichen Keynote am 06. September 2022 präsentierte der Entwickler das neue Produkt der Öffentlichkeit. In einem Teaser-Video wurden die neuen Funktionen beeindruckend gezeigt. Für jeden Apple Fanboy war klar: Die muss man doch haben!
Durch Inflation und Preissteigerungen bei Bauteilen (durch Mangelware), ist der Preis der Kopfhörer nochmals gestiegen. Ob und für wen sich eine Anschaffung lohnt und wie sich der Neue im Vergleich zum Vorgänger schlägt, musste ich mir einmal genauer anschauen und habe mir diese Hardware für dieses Angecheckt beim Hersteller geordert.
Ausgepackt und im Ohr
Pünktlich zum 23. September wurden die AirPods Pro geliefert (ich hatte sie direkt nach der Keynote bestellt). Sie kamen in der für Apple typisch stylischen Verpackung. In dem gelieferten Kistchen befinden sich die beiden In-ear-Kopfhörer mit einem vormontierten Silikon-Aufsatz in Größe M, weitere drei Paar Silikon-Aufsätze in den Größen XS, S und L, das neue Ladecase (mit optionaler Gravur), ein USB-C- auf Lightning-Kabel zum Aufladen und die obligatorischen Blätter mit den Sicherheitshinweisen und einem Quick Start Guide. Weitere Anleitungen gibt es online oder während der Einrichtung am Smartphone.
Die Verbindung mit eurem iPhone startet wie immer über ein Aufklappen des Ladecases in der Nähe eures Smartphones. Dort wird sogar die Gravur angezeigt – super! Danach führen euch mehrere Anzeigen auf dem iPhone durch die Anmeldung der Bluetooth-Kopfhörer und stellen grafisch einige neuen Funktionen eurer neuen In-ears dar. Zum Auslieferungstag gab es direkt ein Update, das automatisch nach dem Koppeln im Hintergrund installiert wird. Das leicht veränderte Design der kleinen Ohrstecker fällt Besitzern der Vorversion sofort ins Auge. Die Anordnung der schwarzen Schalllöcher ist neu, was ein besseres Hörerlebnis liefern soll. Denn neue Mikrofone messen nun die ganze Zeit, wie eure Hörer im Ohr sitzen.
Dazu könnt ihr jetzt die Lautstärke über ein Streichen nach oben und unten an den Hörerstielen ändern. Der neue leistungsstärkere H2 Chip sorgt für ein noch intelligenteres Active Noise Cancelling, das tatsächlich richtig gut funktioniert. Aber auch der Transparenz-Modus ist für mich wesentlich besser in der 2. Generation – „wichtige“ Ansagen und Gespräche werden perfekt durchgelassen und laute Geräusche dabei minimiert. Das liegt sicherlich an der höheren Frequenz der Abtastung (48.000 Mal pro Sekunde). Des Weiteren ist er nicht so Akku-hungrig, wie sein Vorgänger. Zum Laden steckt man die kleinen Ohrhörer in das passende Case.
Ein Ladecase mit vielen Funktionen
Das mitgelieferte weiße Ladecase ist äußerlich leicht verändert worden. Farbe, Größe und Gewicht sind identisch. Neu ist die MagSafe-Funktionalität, die es vorher nur gegen Aufpreis gab. Jetzt könnt ihr das Case ebenso magnetisch (QI-zertifiziertes Ladegerät) und sogar über das Apple Watch Ladekabel mit Strom versorgen. Darüber hinaus enthält das Ladecase nun einen U1 Chip, mit dem ihr eure Ohrhörer (oder zumindest das Case) über „Wo ist“ überall orten könnt. Hierfür lassen sich jetzt auf Knopfdruck Signaltöne aussenden, die durch den an der Unterseite integrierten Lautsprecher ausgegeben werden. So findet ihr eure AirPods Pro sicherlich demnächst einfacher.
Ein Ton informiert euch ebenso über einen geringen Akkuladestand. Der Ladestand das Cases wird nun über den U1 Chip an euer iPhone übertragen – auch wenn die Ohrhörer nicht im Case sitzen. Neu ist die Möglichkeit, jetzt eine optional erhältliche Tragebandschlaufe (für 14,95 Euro) an der Seite anzubringen. Aber ich denke, dass das eher nicht so benötigt werden wird. Das InCase schützt nun nach IPX4 vor Wasser und Schweiß. Die Akkulaufzeit der In-ears beträgt bis zu 6 Stunden bei aktiviertem Noise Cancelling und bis zu 30 Stunden mit dem Ladecase und aktivierter Geräuschunterdrückung. Das klingt sehr gut.
Bedienung, Klang und Vergleich mit der 1. Generation
Die AirPods Pro 2. Generation passen nun auch in kleinere Ohreingänge und sind somit mit weiteren Größen an Silikonaufsätzen noch kompatibler zu den verschiedenen Ohrformen. Sehr cool ist jetzt die Möglichkeit, eure Kopfform und euer Ohr mit eurem iPhone und dem integrierten LiDAR-Scanner zu scannen. Es erinnert an die Head-Related Transfer Function Technologie und ermöglicht so eine noch bessere Abbildung von 3D-Audio. Meine ersten Tests zeigten, dass sich die In-ears wesentlich schneller mit meinem iPhone und MacBook Pro koppelten. Auch ein Hin- und Herwechseln zwischen den Abspielgeräten in meiner iCloud funktioniert einwandfrei und fließend.
Soundtechnisch war die erste Version für einen In-ear-Kopfhörer schon sehr gut. Bei der 2. Generation finde ich den Bassbereich wesentlich definierter und aufgeräumter. Die Neuen wirken auch ein wenig lauter bei gleicher Lautstärke – also eine bessere Präsenz aller Frequenzbereiche und Ortung der einzelnen Instrumente/Töne in den Ohren und im Kopf. Hier könnte die verbesserte Abstrahlung verantwortlich sein. 3D-Audio ebenso ist hörbar besser und auch hier ist eine Ortung der Klänge durch den personalisierten Scan meines Kopfs unglaublich gut. Leider finde ich die meisten angebotenen 3D-Audio-Songs immer noch nicht sehr gut (im Vergleich zum Stereosignal). Aber das ist nur meine subjektive Meinung.
Zum Thema Noise Cancelling konnte ich den neuen Algorithmus auf einer kleinen Messe mit zirka 150 Personen testen, deren Geräuschteppich bei aktivierter Geräuschunterdrückung wirklich fast komplett ausgeblendet wurde. Schaltet man die Musik zusätzlich an, fühlt man sich, wie als wäre man an einem anderen Ort. Jetzt fehlt nur noch die kommende Apple VR-Brille zum virtuellen „wegbeamen“. Im Transparenz-Modus wird sowohl die Musik, aber auch das Umfeld sehr transparent abgebildet. Der H2 Chip dämpft sehr gut sehr laute Umgebungsgeräusche. Und das natürlich in Echtzeit und nicht wahrnehmbar.
Die neue Lautstärkeregelung an den Stielen der Ohrhörer ist ein wenig gewöhnungsbedürftig und sicherlich beim Joggen nicht so einfach einstellbar. Diese Funktion soll in dem bald erscheinenden iOS 16.1 deaktivierbar und vielleicht irgendwann mit neuen Features belegbar sein – wer weiß.
Fazit
Die AirPods Pro 2. Generation von Apple ist eine gute Weiterentwicklung des Vorgängers. In allen Bereichen übertrumpfen die neuen In-ears die Vorversion, auch wenn es teilweise nur marginale Änderungen gab. Die neuen Funktionen des neuen Ladecases sind sicherlich eine großartige Ergänzung zu den Möglichkeiten des Gesamtpakets. Gerade das Auffinden dieser kleinen verlegten Cases und Ohrstecker stellen oftmals ein Problem dar. Das ist nun Geschichte. Über eine verlängerte Akku-Zeit freuen wir uns doch immer. Wer die Kopfhörer für längere Telefonate und Online-Konferenzen nutzt, muss nicht mehr zwischendurch lästig aufladen.
Besitzer der Vorversion müssen nicht unbedingt „upgraden“. Der Preis ist schon ziemlich hoch, im Vergleich zu den merkbaren neuen Features. Am Ende sollen die Hörer gut im Ohr sitzen und Sound abspielen – und das meist draußen mit Umgebungsgeräuschen, die die Soundqualität sowieso mindern. Nichtsdestotrotz liefert Apple hier ein tolles neues Produkt, das ihr euch einmal anschauen und anhören solltet.
Preise und Spezifikationen zum Apple AirPods Pro 2. Generation
Den Apple AirPods Pro 2. Generation erhaltet ihr hier bei Amazon.de (Affiliate) zum Preis von 299,00 Euro (inklusive Versand). Eine zusätzliche Apple Care+ Versicherung mit einer Abdeckung von zwei Jahren kostet bei Apple für die In-ears nochmals 39,00 Euro. In dem Paket enthalten ist das Lade-Case, ein USB-C- auf Lightning-Kabel zum Aufladen des Cases und der In-ears, vier verschiedene auswechselbare Größen an Ohreneinsätzen aus Silikon (XS, S, M, L) sowie die beiden Kopfhörer.
Mehr Infos zu Apple und der Hardware
Videos zu den Kopfhörern von Apple
https://www.youtube.com/watch?v=TBTgQbjRsqg
https://www.youtube.com/watch?v=LkRoRQAkelI
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4 Antworten zu “Angecheckt: Apple AirPods Pro 2. Generation In-ear-Kopfhörer”
Hi. laufen die neuen AirPods mit einer DAW wie Ableton zusammen. Dies funktioniert nicht mit der ersten Version.
Gruß
Christoph
Lächerlich finde ich diese Preispolitik.
Für 179,- bekomme ich übrigens ’schon‘ die Audio-Technica ATH-M50 XBT2 für das iPad, auch wenn das ein anderer Tragekomfort ist.
Ich hab die erste Generation des Airpod Pro. Das Noise Cancelling ist wirklich sehr gut, der Sound klasse. Um Musik damit zu monitoren (z.B. beim Basteln von Beats mit Keyboard/Keystep am iPad), ist die Bluetooth-Latenz VIEL zu hoch. Dafür sind die Airpods völlig unbrauchbar. Ausserdem muß man sich im Klaren sein, dass man mit diesen Earbuds ein Produkt mit absehbarer Obsoleszenz kauft…nach etwa zwei Jahren entläd sich der linke Kopfhörer bei mir viel schneller als der rechte. Früher hat man sich in dieser Preiskategorie einen Kopfhörer zugelegt, der jahrzehntelang funktionierte. Heute ist das ein Produkt für Leute, die damit zeigen, dass sie es schon ok finden, alle paar Jahre neuen Elektroschrott zu produzieren.
„Durch Inflation und Preissteigerungen bei Bauteilen (durch Mangelware), ist der Preis der Kopfhörer nochmals gestiegen.“
Die AirPods Pro der 1. Generation wurden ebenfalls für 299 € UVP released, sie sind dann nur über die Zeit günstiger geworden (zuletzt 279 €). Ich finde das auch viel Geld, aber was ist bei Apple nicht teuer. Für mein Empfinden stimmt hier immerhin die Qualität, vor allem wenn man mit seinen anderen Geräten ebenfalls im Apple Kosmos bewegt.
Das automatische Syncen zwischen den Apple-Geräten hat bei mir monatelang nicht funktioniert, wurde dann aber über die Zeit Update für Update besser.