Modular-Boutique: große und kleine Dinge für die modulare Verwendung und ein Vintage Blick
Heute wird es in der Modular-Boutique bunt, was nicht nur an der Hitze liegt. Wie kann man anders Krach erzeugen, als mit einem Rauschgenerator? Wie sahen früher Orchester aus, die sich Neuem nicht verschlossen haben? Und was gab es zu Moogs Zeiten an anderen Nerd-Maschinen? Heute riecht es weniger nach Eurorack als bisher, schauen wir mal nach…
Vintage Modular-Boutique
Wir schreiben das Jahr 1963, Amerika wartet auf die ersten Moogs und in Italien kommt Syn-Ket von Paolo Ketoff auf den „Markt“. Ein Röhrengerät mit drei Hüllkurven und VCAs (mittels dreier Röhren), Oszillatoren und Filter. Sogar LFOs und eine Oktav–Filterbank sind zusammen in diesem Gerät vereint und trotz der ausladenden Röhrentechnik kleiner als ein klassisches Moog Cabinet Case.
Morricone soll es in einigen seiner Filme verwendet haben. Um Italien war es in dieser frühen Zeit gar nicht so schlecht bestellt, es kamen später eine Menge Synthesizer, String Machines und natürlich Drum Machines. Und hier ist er, oder es – das Syn-Ket:
- Du findest mehr dazu auf Hainbachs Instagram Page
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Vintage Modular-Boutique II – Concerto Moogo
Die Restwelt war 1970 noch nicht sonderlich offen für die neuen Instrumente. Aber Gershon „Popcorn“ Kingley hat mit Hilfe des Musik-PR-Mannes Sol Hurok und Bob Moog höchstpersönlich eine Kooperation mit der Boston Pops Symphony ersonnen und gespielt. Sicherlich waren die nicht unbedingt progressiven Menschen erst einmal verwirrt ein Moog–Quartett mit klassischen Instrumenten zu hören und zu sehen. So war es wohl eine Mischung aus Angst und Faszination, die normale Menschen haben mussten.
Noch 1982 gab es in UK sogar einen Versuch, Synthesizer und noch mehr Drum Computer zu bekämpfen, da sie die Arbeitsplätze von Musikern zerstören würden. Heute ist Modular sogar als Fake–Dekoration bei Miley Cyrus gern gesehen. Auch die neue Musik verwendet heute Elektronik, nicht aber mehr unbedingt „Synthesizer“ im klassischen und modularen Sinn – wohl aber jede Menge Max/MSP Tools. 50 Jahre später kommt irgendeine „Hall of Rock“ auf die Idee Kraftwerk oder Depeche Mode als erste elektronische Bands zu ehren, obwohl sie es ebenfalls spätestens in den frühen bis mittleren Achtzigern schon verdient hätten. Und wann kommt Autechre dazu? 2045? Wir lachen über die musikalische Trägheit heute.
Aber das Bild von damals will ich euch trotzdem zeigen. Es stammt von Gershon Kingsleys Website!
Error Instruments
Error Instruments zeigt die Zukunft von „Zkamatik of a Echoo Filter“ in Form eines sehr klaren Bildes, den jeder Ingenieur lesen kann. Wir grüßen hiermit das sogenannte Sommerloch und sehen dennoch, dass hier zumindest Oszillator, Filter und Delay verbaut ist. Karp–Strong könnte auch auf Karplus–Strong hinweisen, einer Syntheseform die mittels Delay herstellbar ist. Wir mochten die Zeichnung und ihre Klarheit, sodass wir sie auch einfach zeigen müssen. Ja, auch wir wissen, dass „Karp“ eigentlich für den Korg-ARP 2600 steht.
Sorte Muld EMF and Body Radio
Diese beiden „Module“ sind zwar eher normale Geräte und natürlich auch nicht in irgendeiner Weise „Eurorack“-tauglich, jedoch sind sie so kompakt und beweglich, dass sie ihren Job als Krachgeber alternativ zu „echten“ Radios oder Rauschgeneratoren erfüllen können. Sie suchen sich elektromagnetische Felder bzw. Körper und Lebewesen und können daraus Klänge extrahieren. Sicher sind dies nicht die Ersten, jedoch sind sie in Form und Größe sehr gut für eine Performance mit einem Eurorack-System geeignet. Sie werden bzw. sollen aber auch in Eurorack–Form kommen und als Voltage Controlled Electromagnetic Sniffer („elektromagnetischer Schnüffler“) und Allband-Radio u.a. auch käuflich auffindbar sein.
- Bilder und Referenz sind aktuell nur auf Martin Kofoeds Instagram Account zu finden.
Minimalste Eurorack Systeme – Noise Engineering
Dieser Tage zeigt Noise Engineering, wie mit wenigen Modulen auf weniger Breite als einem Rack ein schönes rhythmisches Bassfundament gebaut werden kann. Dabei sind nicht alle Module puristisch von Noise Engineering, sondern auch Steuerelemente wie ein Joystick von Intellijel (Planar Squared). Es sind zwar 4 Module, jedoch sind die recht effektiv und das Cabinet ist wesentlich schmaler als die klassischen Racks im flachen Desktop.
– Polydactyl und Tymp hatte ich vor der letzten Modular-Boutique schon vorgestellt.
– Hier geht es zu dem Instagram Video dazu.
- Vorschläge von Kleinsten Modular-Systemen für Performance mit wenigen Modulen.
- Mehr über Noise Engineering
- Zur Website von Noise Engineering
Mit diesem Link und der Idee auch mit kleinen und wenigen Modulen etwas für das mobile Rack für die Bühne zu tun verabschiedet sich die Modular-Boutique in die Hitze der Nacht zurück.