Software-Boutique: Filter, Regenmacher und Wavetable-Wunderkind
Letzte Woche drehte sich in der Software-Boutique alles um Effekte. Dieses Mal ist auch ein Instrument dabei! Dazu gibt es ein besonderes Filter, ein Looper-Plug-in der anderen Art und einen Regenmacher für Foley. Außerdem, wie immer, unser Wochenrückblick über die besten neuen Plug-ins und DAWs!
Software-Boutique: Die Highlights der letzten Woche (KW 21)
Eine der beliebtesten Raumkorrektur-Softwares kann nun 3D Audio! Mit Sonarworks SoundID Reference for Multichannel lassen sich nun größere Setups als Stereo ausmessen und korrigieren. So kann die Software Setups bis zu Dolby Atmos 9.1.6 ausmessen. Und das einmalige Ausmessen soll in weniger als einer Stunde erledigt sein! Außerdem kann das damit erstellte Korrekturprofil dann sogar exportiert werden, unter anderem in Avid MTRX Studio oder die Dolby Atmos Renderer Mastering Suite.
Eine Mischung aus Chorus und Harmonizer der besonderen Art: Sound Particles Density. Das Plug-in vervielfältigt das Quellsignal und verstreut die Kopien leicht verstimmt im Stereo-Panorama – also ähnlich wie ein echter Chor! Das Ganze passiert aus Basis einer Granular-Engine, die den Chor-Effekt besonders realistisch erzeugen kann. Auch hier sind wie bei Sonarworks nicht nur Effekte in Stereo möglich, sondern auch in mehreren räumlichen Audio-Formaten: in 5.1, in 7.1, in Ambisonics oder in Dolby Atmos.
Bleass Filter: Lowpass-Filter als Audioeffekt
Man dürfte ja meinen, Hochpass- oder Tiefpassfiltern sei mit dem heimischen EQ schnell erledigt. Dem fehlt jedoch meist der Charakter. Filtert man hier die hohen Frequenzen, klingt es zwar dumpf, oft aber auch dünn. Auch Filter-Sweeps, eine Automation der Cutoff-Frequenz, wie sie DJs oft einsetzen, zünden mit dem EQ nicht so richtig. Gerade hohe Resonanzwerte (Q-Faktor bei EQs) klingen meist einfach zu spitz. Bei Filtern in Synthesizern klingt das oft besser. Warum also so ein Filter nicht als Audioeffekt verfügbar machen für alle Signalquellen?
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Das erste Plug-in der Software-Boutique BLEASS Filter bietet genau das. Tiefpass, Hochpass, Bandpass und Bandsperre sind als Filtertypen mit dabei. Dazu ist eine Modulationssektion mit LFO und Envelope Follower für rhythmische Bewegungen des Filter dabei. Und der LFO bringt sechs Schwingungsformen und eine besondere Stereo-Funktion mit. Ähnliches kennt man aus Vital. Hier wird der LFO auf links und rechts im Signal verdoppelt und leicht in seiner Frequenz verschoben. Der Envelope-Follower wiederum erzeugt aus dem Pegel des Eingangssignals eine Modulation.
Tipp: Kombiniert man die richtigen Werte im Envelope-Follower und LFO miteinander, lässt sich mit BLEASS Filter ein durchaus überzeugendes Wah-Wah erzeugen!
Spezifikation und Preis
BLEASS Filter gibt es für Windows (ab 8, 64-bit) im Format VST3. Auf macOS (ab 10.9) als VST3 und AU. Das Plug-in kostet zur Einführung 9,91 Euro (später 14,87 Euro) und kann über die Produkt-Webseite gekauft werden.
Lese Recurse: LoFi-Looper der anderen Art
Den Hersteller Lese hatten wir bereits in der ersten Folge der Software-Boutique mit dem virtuellen Doppler-Effekt „Transfer„. Nun hat man mit Recurse gleich den nächsten ungewöhnlichen Effekt nachgelegt. Denn das Plug-in ist eine Mischung aus Looper und LoFi-Delay. So wird das Eingangssignal durch eine Kette von Effekten geschickt und an deren Ende von einem Looper wieder an den Anfang geschickt.
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In der Kette sind drei Effekte: Reverb, Degrade und Filter. Durch die Loop-Funktion von Recurse wird das Signal, wie in einer Feedback-Schleife in einem Delay, immer wieder durch die Kette gejagt. Und gleichzeitig immer schlechter (Degrade), größer (Reverb) und dumpfer (Filter). Ein 3-Band-EQ erlaubt außerdem das Verstärken und Dämpfen störender Frequenzen.
Tipp: Die Reihenfolge der Effekte lässt sich in Recurse verändern. Und das kann einen gewaltigen Unterschied machen! Reverb in Degrade in Filter klingt anders als Filter in Reverb in Degrade.
Spezifikation und Preis
Lese Recurse gibt es für Windows im Format VST3. Auf macOS als VST3 und AU. Das Plug-in kostet 45 Dollar und kann über die Produkt-Website gekauft werden. Auch eine Demoversion kann zum Testen geladen werden.
Siren WindGen & RainGen: Wind- und Regenmacher für Atmosphären
In Film, TV und Games gehören sogenannte Atmos, die Geräuschkulisse im Hintergrund, zu den wichtigsten Stilmitteln, um die Atmosphäre einer Szene zu erzeugen. Sounddesigner und Sounddesignerinnen verbringen in großen Produktionen oft Tage und Wochen, um mit ihren Fieldrecordern die richtige Mischung aus Vogelzwitschern, Rauschen im Blätterwald und Regenprasseln einzufangen. Was aber, wenn es partout nicht stürmen und regnen will? Wenn kein Fieldrecorder zur Hand ist? Die Firma Siren hat da was.
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WindGen erzeugt Windrauschen und -pfeifen. Und RainGain dementsprechend Regengeräusche. Beide Plug-ins erzeugen die Atmos künstlich, es wird also nicht einfach eine kurze Aufnahme geloopt. Da Atmos sich schnell im gesamten Frequenzsprektrum breitmachen und andere Signale überlagern, bieten beide dazu Hochpass- und Tiefpassfilter an.
Tipp: Beide Plug-ins bieten mit dem X/X-Pad eine Automationsmöglichkeit, mit der schnell aus statischen Signalen dynamische Wind- und Regenatmosphären erzeugt sind. Automatisiert, was das Zeug hält!
Spezifikation und Preis
Siren WindGen und Siren RainGen gibt es für Windows (ab 8.1, 64 Bit) im Format VST3. Auf macOS (ab 10.9) als VST3 und AU. Beide Plug-ins kosten zur Einführung bis zum 5. Juni 2022 jeweils 37,51 Dollar inklusive Mehrwertsteuer (danach 60 Dollar). Dazu können sie über die Produkt-Website gekauft werden. Der Hersteller weist außerdem darauf hin, dass beide Plug-ins momentan nicht mit Ableton Live kompatibel sind. Man arbeite aber an einer baldigen Lösung.
Deal der Woche: Kilohearts Phase Plant 2 – Wavetable-Wunderkind
Kilohearts Phase Plant sorgte bereits 2019 nach dem Erscheinen für Begeisterungsstürme in der Producer-Szene. Die Kombination aus Wavetable-Synthese und Workflow wie aus Serum oder Pigments mit der flexiblen Modulation wie aus VCV Rack oder anderen Modular-Synths sorgte für leuchtende Augen bei allen passionierten Sounddesignern und Sounddesignerinnen. Jede Frage, die man sich stellte, ob man nicht diesen LFO mit diesem Envelope und diesem Oszillator irgendwie modulieren könnte, beantwortete Phase Plant mit einem donnernden JA!
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Nun ist Version 2 erschienen und bringt vor allem in der Modulatoren-Sektion einiges mit. Ganze acht neue Modulatoren sind im Deal der Woche der Software-Boutique dabei! Außerdem wird Modulation nun ähnlich wie in Vital besser dargestellt. Außerdem ist Phase Plant nun voll MPE-Fähig. Die Modulationssignale Pressure, MPE Timbre und Pitchbend können nun polyphon, also pro Note verarbeitet werden.
Tipp: Im Sampler-Modul lassen sich die Einstellungen verriegeln mit einem Klick oben rechts im Modul auf das Schloss. So könnt ihr durch verschiedene Samples wechseln, ohne dass die einmal gemachten Einstellungen im Modul verloren gehen.
Spezifikation und Preis
Kilohearts Phase Plant 2 gibt es für Windows (Ab 7, 64 Bit) als AAX, VST2 und VST3 und für macOS (ab 10.9) als AAX, VST2, VST3 und AU. Das Plug-in kostet noch bis 16. Juni 2022 im Sale 99 Euro, regulär 199 Euro, und kann bei Thomann erworben werden.*
Infos über die Plug-ins der Software-Boutique
- Alles über BLEASS
- Mehr über Lese
- News von Siren FX
- Nachrichten von Kilohearts
Videos über die Software in der Software-Boutique
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