Angecheckt: Arturia V Collection 9 – Korg MS-20 V, Augmented und mehr!
Der Hard- und Software-Entwickler Arturia veröffentlicht mit V Collection 9 die nächste große Version ihres Bundles, das jetzt auf 32 Software-Instrumente angewachsen ist. Neu ist eine Emulation des legendären Korg MS-20 Synthesizers, die „Vollversion“ von Augmented STRINGS sowie Augmented VOICES. Darüber hinaus wurden einige Klangerzeuger mit neuen Funktionen ausgestattet und erhielten somit eine neue Versionsnummer. Das Paket wirkt mit diesen Add-ons wesentlich vielseitiger und deswegen noch attraktiver. Die Neuheiten haben wir für euch im eigenen Studio angecheckt.
Arturia V Collection 9
Die Arturia V Collection, das große Software-Instrumenten-Bundle, geht mit Version 9 in die nächste Runde. Und das mit einigen Neuerungen und Verbesserungen unter der Haube, aber auch neuen Instrumenten, die das Sortiment und die Bandbreite der angebotenen Klänge immens erweitern. Mit 32 Klangerzeugern ausgestattet, könnt ihr wirklich jeden Klang erzeugen – Sounddesigner und Klangbastler kommen hier auf ihre Kosten. Mit dabei sind die schon aus Version 8 bekannten Plug-ins:
- ANALOG LAB V
- VOCODER V
- EMULATOR II V
- OB-XA V
- JUN-6 V
- BUCHLA EASEL V
- MINI V
- MATRIX-12 V
- SOLINA V
- SEM V
- JUP-8 V
- ARP2600 V
- MODULAR V
- SYNTHI V
- CLAVINET V
- STAGE-73 V 2
- FARFISA V
- WURLI V
- VOX CONTINENTAL V
- MELLOTRON V
- B-3 V
- CMI V
- DX7 V
- SYNCLAVIER V
- CZ V
Überarbeitet wurden:
- CS-80 V
- PROPHET V
- PROPHET-VS V
- PIANO V
Neu im Programm ist:
- KORG MS-20 V
- SQ80 V
- Augmented STRINGS
- Augmented VOICES
Weiter geht’s zur Praxis.
Installiert
Im Account-Bereich der Arturia-Website kann ich meine erworbene Seriennummer angeben, sodass das neue Paket „freigeschaltet“ wird. Danach lässt sich das Paket komfortabel über die hauseigene App „Arturia Software Center“ auf meinem iMac (5k, 32 GB RAM, late 2015) entweder komplett oder nur einzelne Instrumente installieren sowie autorisieren. Hier solltet ihr ein wenig Zeit einplanen, da die über 30 GB an Daten erst einmal heruntergeladen werden müssen.
Ist das passiert, starte ich meine DAW Ableton Live, die sofort die neuen Plug-ins scannt. Die Instrumente liegen in verschiedenen Plug-in-Versionen vor und sollten mit (fast) jeder DAW sowie den Betriebssystemen macOS und Windows kompatibel sein.
V Collection 9 in Aktion
Grafisch hat sich augenscheinlich nicht viel geändert. Warum auch? Hier erwarten euch passend zu den Klangerzeugern die erwarteten Bedienoberflächen, die natürlich bei den Emulationen den Vorbildern „exakt“ ähneln. Auch die Regler und Fader eines Plug-ins lassen sich wie gewohnt bedienen. Dazu liegen alle Benutzeroberflächen nun in einer höheren Auflösung vor. Schön und vor allem interessant sind die neuen In-App Tutorials, die euch jedes Plug-in optional erst einmal von Grund auf erklären wollen. Falls ihr das Instrument so richtig kennenlernen wollt, empfehle ich diese Tour.
Andererseits ist es manchmal nicht verkehrt komplett unbedarft vor einem Synthesizer zu sitzen und die Synthese sowie Klangerzeugung selbst zu erforschen. Und genau das machen wir doch jetzt einmal.
Die neuen Plug-ins
Natürlich ist auch der SQ80 V, der vorher lediglich als einzelnes Plug-in zum Kauf zur Verfügung stand, eine tolle und sinnvolle Erweiterung des Pakets. Weitere Informationen und ein „Angecheckt“ zu diesem Synthesizer gibt es hier. Einer meiner Lieblingsklangerzeuger CS-80 V wurde von Grund auf neu entwickelt und hat, laut Hersteller, soundtechnisch nochmals massiv zugelegt. Durch die Technologien TAE und Phi rücken Original-Hardware und Software-Pendant (natürlich bei allen Plug-ins der V Collection 9) nochmals näher zusammen. Und das ist bei einem solchen Boliden, den sich nur die wenigsten als Hardware leisten können, fantastisch.
Diese Rundumerneuerung hat auch die schon „in die Jahre gekommene“ Prophet-5 Emulation erfahren. Das Plug-in besteht nun nicht mehr aus Pro-5 und VS in einem Instrument, sondern wurde zweigeteilt. Jetzt könnt ihr den analogen Prophet V und den Wavetable Synthesizer Prophet-VS V getrennt voneinander einsetzen. Das war definitiv eine gute Idee! Ebenfalls erweitert wurde das virtuelle Piano, das nun mit zwölf verschiedenen Models ausgeliefert wird.
Der Sound des Korg MS-20 V
Mein absoluter Favorit ist die Emulation des Korg MS-20. Der Klang ist sehr authentisch und, wie ich finde, wirklich überraschend nahe am Original. Es macht richtig Spaß an den Reglern zu drehen und das Filter in typischer MS-20-Manier „quietschen“ zu hören. Darüber hinaus besitzt der „alte“ monophone Synthesizer Funktionen, von denen das Original nur träumt. Mit diesen moderneren „Add-ons“ macht es richtig Spaß neuartige Klänge zu kreieren und man wird mit diesem Instrument sehr schnell zum Sounddesigner.
Im Vergleich zum Original habt ihr hier die Möglichkeit den Synthesizer bis zu sechsfach polyphon zu spielen, zwischen klassischen sowie modernen Hüllkurvengeneratoren zu wählen, Modulationen zu loopen und Vieles mehr. Und das toppt zusätzlich der zuschaltbare, patchbare und dreikanalige bis zu 12-Step-Sequencer, mit verschiedenen Sequenzermodi, einer Clock-Speed-Modulation, BPM Sync, Swing, Portamento-Funktionen und Gate. Sehr cool! Wie es sich für einen modernen Software Synthesizer gehört darf eine umfangreiche Effektsektion nicht fehlen. Und diese enthält vier Slots, die ihr mit 16 verschiedenen Effekten frei bestücken könnt.
Die Effekte lassen sich parallel oder seriell betreiben und jeweils ein Dry/Wet-Verhältnis festlegen. Mit dabei ist ein Delay, Tape Echo, PS Delay, Reverb, Distortion, Bitcrusher, Compressor, Multiband, Chorus, Chorus JUN-6, Stereo Pan, Multi Filter, Phaser, Flanger, BL-20 Flanger und Param EQ. In den Einstellungen lassen sich nochmals vier Makroregler frei festlegen, die mehrere Parameter gleichzeitig über einen Regler bedienen können.
Augmented Serie Advanced
Die beiden neuen Augmented-Instrumente sprechen eine andere (Musik-)Sprache und sicher ein anderes Klientel an, heben aber definitiv das Bundle auf ein neues Level. STRINGS sollten einige von euch schon kennen, da die kleinere INTRO-Version vor kurzem kostenlose verschenkt wurde. In der neuen Version könnt ihr jetzt über die „Advanced“-Sektion tiefer in das Geschehen eingreifen, Modulationskurven editieren und Sounds der beiden Layer A/B frei kombinieren. So sieht man endlich, was unter der Haube dieser neuen Klangerzeugerreihe passiert!
Jedes Layer beherbergt nochmals zwei Sample-Player beziehungsweise zwei Synthesizer Slots (oder sogar gemischt!), die ihr mit unterschiedlichen Sounds aus der mitgelieferten Bibliothek befüllen könnt. Der Sample Player besitzt jeweils einen ADSR-Hüllkurvengenerator, Tuning, Lautstärkeregler, der Synthesizer dagegen je eine virtuell-analoge Synthese (drei Oszillatoren), Granular Sampler, Harmonic Engine (FM) oder Wavetable-Synthese. Darunter enthält jedes Layer einen Multi-Type Filter(sechs verschiedene Typen) sowie einen weiteren globalen ADSR-Hüllkurvengenerator.
Darüber hinaus gibt es zwei LFOs (inklusive Vibrato und Tremolo), einen Arpeggiator/Step Sequencer und eine umfangreiche Makroseite für Modulationen, die ähnlich wie bei Pigments via Drag-and-drop mit den Parametern der Klangerzeugung verknüpft werden, und eine separate Effektsektion für je einen Layer (Effekte entsprechen Korg MS-20 V).
Ein ähnliches Konzept verfolgt VOICES. Aber hier erwartet euch, wie der Name schon vermuten lässt, Chöre, Gesänge und eine Stimmen-ähnliche Klangerzeugung gepaart mit einem Synthesizer. Auch hier könnt ihr in einem erweiterten Bereich Klänge formen und als Sounddesigner neue Sound-Konstrukte kreieren. Dieses Instrument ist soundtechnisch gesehen für mich das Speziellste, denn die Bandbreite der Möglichkeiten ist (natürlich) sehr auf vokale Klangerzeugung ausgelegt, die auch ein sehr spezielles Einsatzgebiet voraussetzt.
Nichtsdestotrotz ist diese neue Augmented-Reihe eine, wie ich finde, sehr spannende Erweiterung der V Collection, die ein wenig an Spectrasonics Omnisphere erinnert. Ich bin schon auf die nächsten Ausgaben der neuen Serie gespannt und wohin die Reise hingehen wird.
Fazit
Die V Collection 9 ist nochmals mehr gewachsen und deckt mit den 32 Instrumenten eine wirklich große Bandbreite an Möglichkeiten ab. Und das wirklich für jedes Musikgenre. Die Augmented-Klangerzeuger tragen hier natürlich groß bei. Aber ihr müsst mittlerweile bei allen Software-Instrumenten des Pakets die doch sehr hohe CPU-Last einkalkulieren, die bei den „VIP-Presets“ und dem Einsatz von 2-3 Synthesizern gleichzeitig meinen iMac lahmlegt. Deswegen freue ich mich umso mehr auf meinen neu bestellten Mac Studio, dessen M1-Prozessoren nativ von den Plug-ins unterstützt werden. Mit diesem Upgrade ist dieser Punkt sicherlich Geschichte.
Für mich persönlich ist der Korg MS-20 V, die Beigabe SQ-80 V und Augmented STRINGS das Highlight dieser Version. Insgesamt ist die V Collection 9 mal wieder ein großer Schritt nach vorne und lässt sogar Besitzer der Vorversion mit einem Upgrade zu einem noch vielseitigeren Sounddesigner und Klangbastler werden.
Preise und Spezifikationen von Arturia V Collection 9
Arturia V Collection 9 erhaltet ihr hier bei Thomann.de (Affiliate) zum Preis von 499 Euro für die Download- und Boxed-Version.
Besitzer der Vorversionen erhalten über die Arturia-Website und nach dem Einloggen in den eigenen Account ein separates günstiges Angebot für ein Upgrade auf die neue Version. Der Preis ist abhängig von der Menge an Arturia Plug-ins/Bundles, die ihr in der Vergangenheit gekauft habt.
Das Paket benötigt 32 GB Festplattenplatz und wird über die hauseigene Software Arturia Software Center installiert sowie damit auf eurem Rechner autorisiert. Die Plug-ins laufen auf macOS 10.13 oder höher (M1 wird nativ unterstützt) und Windows 8.1 oder höher standalone, als AU, VST, VST3 und AAX in 32 oder 64 Bit. Demoversionen und PDF-Benutzerhandbücher gibt es auf der Internetseite des Herstellers als Download. 14.000 Presets liegen dem Paket bei. Der NKS-Standard wird von (fast) allen Plug-ins des Bundles unterstützt.
Mehr Infos zu Arturia und dem neuen Paket
Videos zu den Klangerzeugern von Arturia
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7 Antworten zu “Angecheckt: Arturia V Collection 9 – Korg MS-20 V, Augmented und mehr!”
Puh 14000 Sounds! 🙉Irre, mein Yamaha Dx7 der hier immer noch steht (komisch) hat 32! Aber keiner der 14000 Sounds klingt so wie meine alte dx7 Gurke, und die Gurke klingt sehr gut! Bissl Hall dazu und bissl sysex eingeladen hät ich sogar nochmal mehr sounds als das ganze Arturia Packet…. Aber jetzt mal halblang! Wie kann denn der Typ sowas sagen? Ja also ich spreche vom Klang, der ist sehr anders, und das eine kann das andere nicht ersetzen. Arturia und FM, kann es natürlich, klingt trotzdem anders. Na dann, warum hat man es neu erfunden? Weil man das gleiche ständig neu erfindet und dann wirds sogar gekauft! Ich bin halt leider mit dem dx7 aufgewachsen und der Klang ist unglaublich im Kopf hängen geblieben. So ist es für mich schwierig die ganzen FM Sachen klingen einfach anders als das original, da beisst die Maus keinen Faden ab. Aber Arturias Package ist wirklich beeindruckend. Ich weiß nicht wie ähnlich die anderen Simulanten klingen aber auf den ms20 bin ich mal gespannt. So etwas habe ich noch als analog hier stehen. Wie so oft punktet die Arturia Software mit Bedienkomfort und Kommzurück, und enormen Modulationstricks. Aber klar ist, dass das am Ende immer anders klingen muss, wenn man da wild umher moduliert. Ich höre mir das mal an….. Bisher war mir klar, dass das alles nützlich ist und allerdings auch die wahren Differenzen verschleiern mag. So wird es eben immer diese Hardware Typen geben, die ihr Bastelzimmer voller Synthesizer stehen haben, Strom und Platzfressende Monster und abartigen Verkabelung und trotzdem noch die 32 Instrumente von Arturia auf der Platte lagernd reichen sich beide Welten Vst und Hardware die Hand und umarmen sich! Thats peace!
Schade, schade…
Warum jetzt auch noch Augmented Sample-Library-Schnickschnack in Spitfire Optik. Diese (CPU)Ressourcenfresser gehören m.E. überhaupt nicht in die V-Collection.
Das kann Pigments doch auch alles mit ein paar kurzen Ooohh-Aaahh-Eeehh- und Streichersamples.
Ich glaube, Arturia packt die Augmented Linie nur in die V-Collection, weil die Verkäufe dieser Sampleplayer gar nicht laufen.
Schade, denn es gäbe sicher noch viele potentielle V-Analogsynts. Hier hätte sich Arturia mit liebevoller, detaillgetreuer Emulation weiterhin klar positionieren können anstatt in Richtung Native-Instruments-Komplete-Everything-Bombastallerlei zu driften.
Zum Preis: Wenn man den SQ80-V schon hat, und wenn man den Augmented Sampletrash nicht benötigt dann sind 149€ Special Offer Updatepreis nur für den MS-20 V uninteressant.
Vielleicht bin ich auch schon zu alt, um als VC-User der 1.Stunde noch diese stetig beschleunigten (Pseudo)Innovationszyklen mitzugehen und zu finanzieren.
Die Kollegen von Arturia könnten auch erst mal an der Ladeperformance des Analoglabs arbeiten, anstatt weiter aufzublähen. Für Live-Mucke ist ALab unter Ableton Live gar nicht mehr zu gebrauchen. Dafür würde ich sogar bezahlen – aber es reagiert niemand.
…schlechtestes Paket ever!
Ich soll 199,-€ bezahlen, obwohl ich erst vor 6 Wochen die 8er Version gekauft habe!? MS 20 habe ich auch noch von Korg-Software und die Augmented Linie interessiert mich nicht. Da war früher mehr drin.
Ich bin in genau der gleichen Situation. ;-)
Ich warte bis das Update wieder für 99 Geldeinheiten zu haben ist.
Ich sage euch, früher war es der eiserne Vorhang und jetzt sind es die Software-Angebote diverser Hersteller!
Aber eins ist klar: Früher hätts das alles nicht gegeben!
Ich sage es ja immer : „früher war alles besser!“!
Und in diesen Zeiten wird mir auch wohl keiner widersprechen, zumindest kein Kind aus den 80ern. Den kalten Krieg (und Warmen) haben wir ja auch wieder!
Trotzdem ist es der mieseste Deal, den Arturia je hatte, wenn man sieht was sonst schönes dabei war.
hallo, kann man den ms 20 v auch einzeln kaufen ? was ist günstigster preis hierfür ?
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