NAMM 2016: Shure KSM8 Dualdyne – dynamisches Gesangsmikrofon mit zwei Membranen
Bei Mikrofonen hat Shure etwas sehr Interessantes am Start hat: ein neues Mikrofon mit neuer Technik.
KSM8 nennt es sich und es ist ein dynamisches Mikrofon. Soweit, so unspannend. Aber es hat in der Kapsel zwei Membranen und das ist für ein dynamisches Mikrofon ziemlich revolutionär.
Laut Shure bietet das live konstant guten Sound ohne großen Nahbesprechungseffekt oder Klangverfärbung außerhalb der „Input“ Achse. Das Ganze zusammen mit der üblichen Nierencharakteristik klingt erst mal nach einer interessanten Entwicklung für alle, die etwas mit Stimme zu tun haben. Also Sänger oder Moderatoren. Ich bin mal auf die ersten Tests gespannt, ob es sich wirklich lohnt. Die UVP ist bei 499 Euro angesetzt.
Mehr Infos gibt’s direkt bei Shure.
UPDATE 23.01.: Wie es scheint, gab es diese Technik schon einmal von AKG in den 60ern im D222 (und Nachfolgern). Damit wäre es doch nicht so revolutionär, wie Shire es angepriesen hatte.
UPDATE 25.01.: Es ist doch etwas neues. Die zwei Membranen sind in einer Kapsel bei Shure und nicht in zwei Kapselbn wie bei AKG damals. Danke für die Erläuterung in den Kommentaren @Jürgen Schwörer.
4 Antworten zu “NAMM 2016: Shure KSM8 Dualdyne – dynamisches Gesangsmikrofon mit zwei Membranen”
So revolutionär ist das nicht. AKG hat das mit dem D202 schon in den 1960er gemacht….Ich habe den Nachfolger D222 und man hat einfach nur keinen Nahbesprechungseffekt…Keine Ahnung ob das ein Vor oder Nachteil ist….Beides kann man Kreativ nutzen…Bei Toms sollte man schon einen Nahbesprechungseffekt haben…
Leute die den Effekt nicht kennen, denken auch manchmal, dass das Mikrofon nicht in Ordnung ist…:-)
Oh, das kannte ich tatsächlich noch nicht. Ist auch gar nicht so teuer, Anfang Dezember ging eins davon in (angeblich) tadellosem Zustand für knapp 70€ über die virtuelle Theke. Das müsste man mal A/B testen.
//Claudius
Guten Morgen,
die Neuentwicklung von uns ist, dass es sich beim KSM8 um EINE Mikrofonkapsel handelt. Die Entwicklungen von AKG in den 70ern waren mit zwei Mikrofonkapseln. Beide mit Nierencharakteristik und die zweite Kapsel nahm lediglich die tiefen Frequenzen auf. Diese zwei Signale wurden zusammen gemischt. Damit konnte man den Nahbeprechungseffekt minimieren.
Die Kapsel des KSM8 besteht aus einer aktiven Membran (mit Tauchspule) und einem passiven Membran. Der Luftstrom, der von hinten auf die Membranen trifft (um die Niere zu erzielen -> Druckgradientenmikrofon) trifft von hinten auf die passive Membran und wird dann zwischen den beiden Membranen in den Handgriff weiter geleitet. Eine mechanische Konstruktion, die 1970 noch nicht realisiert werden konnte.
Eine enorme Verbesserung ist aber nicht nur im reduzierten Nahbesprechungseffekt, sondern auch in der extrem gleichförmigen Nierencharakteristik über den gesamten Frequenzgang.
Auch Shure hat in den 70ern mit zwei Kapseln experimentiert. Dabei kam beispielsweise auch die AMS Technik raus – ein richtungsselektives Mikrofon das in Kombination mit einem AMS Mischer nur den Kanal öffnete wenn die Signalquelle sich vor dem Mikrofon befand.
Beste Grüße Jürgen
Hi Jürgen, danke für die Erläuterung. :)