Roland n/zyme bringt endlich neue Synthese-Engine ins Fantom 3.0
Viele haben sich sicher gefragt, wann Roland mal in etwas anderes investiert, als die Klassiker zu reproduzieren. Die neuere ZENcore-Engine kann dies auch nur noch begrenzt. Eine neue Model Extension namens n/zyme bringt Wavetables, Phasenmodulation und Bewegungsmodulationen mit neuer Struktur.
n/zyme
Endlich! Die neue Engine bietet eine neue „Structure“ mit einer neuen Anordnung der Baugruppen. Als Hauptbasis werden Wavetables verwendet. Die Waves können zusätzlich per Hand auf dem Touchscreen gezeichnet werden. Die resultierenden Sounds können per Phasen– und Shape–Modulation noch einmal verändert werden. Dazu stehen 15 Algorithmen zur Verfügung, die dem Shaper einen anderen Charakter geben. „P/S-Mod.“ sind gleichzeitig auf dem Screen zu sehen und können durch ihre 32 Formen zeigen, was sie tun und sie geben zugleich einen Weg vor. Ein wenig erinnert das an einen aufgezeichneten Weg bei der Vector-Synthese oder in Animoog Z.
Im Fantom sind es zwei Oszillatoren mit einer eigenen Wavetable, die das Shaping und die Phasenmodulation erfahren und danach gefiltert werden.
Außerdem ist der vom Step-LFO bekannte komplexe Sequencer Teil der Oszillatorabteilung, um mehr als nur einfache Hüllkurvenverläufe zu erzeugen. Roland geht also einen ganz eigenen Weg die eigene aktuelle Syntheseform zu gestalten. Phasenmodulation und Shaper sind übrigens in der Wirkung mit der FM verwandt und daher selbst bereits ein Teil einer anderen Form von Synthesemethoden.
Model Expansion
Die neue Engine ist passend zur ZEN-Core Engine als Model Expansion zu haben. Sie ist damit eine der bisherigen Angebote, wie ein eigener Synthesizer im Synthesizer zu nutzen, und könnte möglicherweise auch in Jupiter X und Xm angeboten werden. Dort stellt sich aber auch die Schwierigkeit, dass es dort keinen Touchscreen gibt und das Display wesentlich kleiner ist. Vermutlich bleibt dieses Angebot vorerst dem Fantom vorbehalten oder könnte auch als eigener Synthesizer erscheinen.
Weitere Information über n/zyme und Fantom 3.0
Immerhin liegt er funktional irgendwo in der Nähe des Korg Modwave. Die Erweiterung muss man käuflich über den Roland Cloud Account, also Rolands „Store“ für $149 erwerben. Das ist für das Gebotene doch eher günstig. Die dazu passende Website findest du hier.
- Über Roland kannst du natürlich auch bei uns mehr erfahren
Video
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4 Antworten zu “Roland n/zyme bringt endlich neue Synthese-Engine ins Fantom 3.0”
Roland clont sich schon seit 40 Jahren! Ehrlich gesagt, jetzt zu lesen, was neues, Wavetables…. Nunja darauf stürzen sich momentan viele Hersteller, als sei es was neues😂 vielleicht ist das für Roland was neues, das stimmt wohl schon… Aber ich denke der Markt ist insgesamt von allen Anbietern bereits abgeklappert und wirft die Frage die es bereits 1995 gab : was soll denn noch kommen? Ausser Masse kam nichts wirklich neues mehr! Ein Grund warum ein D50 immer noch heute sehr modern klingen kann. Es kommt auf dich an, mach was draus. Nur du kannst etwas neues erschaffen! Aber die Technik ist seit Jahrzehnten da.
Wavetables sind schon seit Jahren Quasistandard an jeder Bushaltestelle – was bedeutet: sie sind nicht sowas wie „innovativ“. Man schaut aktuell eher was der andere macht und hofft, dass das irgendwie gut ist oder ausreicht. Mit ungewöhnlichen Ideen kann man auch daneben liegen. Diesen Mut haben nicht alle – meist eher die kleineren Firmen – sie versuchen es dann aber erst einmal mit einem Modul oder einer Software. Aber dein Fazit ist irgendwie schön – aktuell scheinen aber auch Rompler erfrischend zu wirken, da sie nicht VA oder Wavetable-Synths sind oder beides. Country und Western – wie spielen beides.
Neue Synthese wäre oft das Gewünschte – aber komplexe und neue Gedanken nimmt nicht jeder und viele echte Innovationen stammen aus den 50/60ern – die Syntheseformen gibt es also lange lange bevor es Kompaktsynthesizer gab. Es ist die Zeit der Wiederentdeckungen und Erneuerungen alter Ideen – siehe das was Moog macht. Also andere Herangehensweisen an eigentlich bekannte Methoden. Modularisten können sie sich ggf. schon bauen oder Leute mit Max/MSP vorher machen oder nachstellen mit Reaktor oder sowas. Es wird schwer bleiben, diese Ziele zu finden. Allein auch, weil so viele auch am Jetzt und der Vergangenheit interessiert sind – in den 90ern oder 80ern sahen moderne Synths auch anders aus. Viele waren sogar voll mit Synthese und heute haben wir das wohl auch bald so, nur im VA Kleid.Das ist eben auch Mode und etwas Angst vor dem Anderen.
Ob man nun deshalb ein Menümonster machen will – oder ein Ding was wie ein Prophet 5 mit Wavetables und Phy. Modelling oder beides – das muss man sehen. Vielleicht ist der bessere Weg noch ein weiterer. Die Designsackgasse VA ist vielleicht auch ausgereizt?
Na, jedenfalls ist es schon ein Fortschritt, wenn nicht jetzt noch JP8000 und Co in die ZEN Engine rutscht, aber nur Sync oder FM oder FeedbackOSC „kann“. Der Weg nach vorn und auf eigene Weise steht auch Roland zur Verfügung und auch wenn ich selbst ein polyphones System 100 und 700 gut finden würde oder von mir aus auch ein Jupiter 4 mit FM und Sync und so weiter – aber am Ende sind das more of the same Ideen – Für Roland ist das neu – es gab noch nie Wavetables von Roland. Das ist ein Signal an die User. Vielleicht kommt auch noch mehr, da gibt’s schon Möglichkeiten.
Natürlich müssen die auch nicht die Limits haben, wie angesprochen – Fantom ist eigentlich wie Oasys und Kronos etc. auch ein Sammelsystem für alles. Generative Sequencer sind da genau so denkbar wie neue Methoden – kann man machen. Auch wenn Korg und Co. sie noch nicht hatten – Korg erfindet ja auch die klassische Synthese weiter (siehe Modwave, Opsix und Co). Aber sie versuchen es.
Der Preis beträgt bei uns etwas über 160€ incl. Steuern und das ist zwar nicht dramatisch für einen kompletten Synthesizer, für ein Plug-in (was es ja letztendlich ist) ist es aber auch nicht billig.
Wie beim Fantom typisch, zeigen die Presets eher die Funktionsweise als daß sie meine Kinnlade auf die Tasten fallen läßt, immerhin kann man hören daß man seinen Scenes jetzt lupenreine Digitalsounds und eine Menge zusätzliches Movement verpassen kann. Gerade letzteres ist in den Demopresets in wenig sinnvoller Weise übertrieben und bevor man damit den Wavestate oder auch nur den DW-8000 in Rente schicken kann ist einiges an Lektüre und Schrauberei fällig.
Ich finde es toll. Zwar ist der Sounddesign-Umfang begrenzt, aber dennoch finde ich den Ansatz spannend, mal andere Synthesesformen in EINEM Gerät zu integrieren. Ich habe gar nicht den Platz und das Geld, mehrere spezialisierte Keyboards nebeneinander zu halten. Mir ist der integrierte Ansatz viel lieber. Korg macht das ja auch, bleibt da vom Handling her aus meiner Sicht deutlich hinter Roland zurück. Wenn jetzt noch ein ähnlicher Ansatz wie beim Arturia Microfreak verfolgt wird (verschiedenste Oszillatormodelle) bin ich zufrieden.