Universal Audio Volt: Fünf Budget USB-Interfaces mit überraschenden Extras
Wer hätte das gedacht? Universal Audio will mit Volt verstärkt im Budget-Bereich mitspielen und stellt für dieses Ziel gleich fünf neue Audiointerfaces vor. Die setzen nicht nur auf einen günstigen Preis, sondern auch auf USB und ein paar spannende Extras. Dazu gehören bei den Volt-Modellen mit „76“ im Namen ein analoger Kompressor im Stil des 1176. Die ganze Reihe bietet außerdem eine spezielle Röhrenemulationsschaltung. Obendrauf gibt es noch ein ansprechendes Software-Bundle. Wir nennen euch nun alle weiteren Details.
Universal Audio Volt
Fünf Modelle umfasst diese neue Produktserie. Die heißen Volt 1, Volt 2, Volt 176, Volt 276 und Volt 476. Wer sich mit Audiointerfaces beschäftigt, erahnt teilweise schon an der Namensgebung, wie die einzelnen Geräte so ungefähr bestückt sind.
Schauen wir uns aber erst mal die Gemeinsamkeiten an. Über USB 2.0 werden alle angeschlossen und so mit Mac, PC sowie iPad und iPhone kompatibel sein. Ein USB-C auf USB-A Kabel ist im Lieferumfang enthalten, so verspricht die neue Reihe Plug-and-play. Bis auf das Volt 476 werden alle Geräte über USB mit Strom versorgt – hier ist das notwendige Netzteil aber bei der Ausstattung enthalten. Mal schauen, wie das bei den iOS-Devices aussieht, da ist doch mit Sicherheit auch zusätzlicher Strom erforderlich, oder?
Die Wandler arbeiten mit 24 Bit und 192 kHz, über die XLR und Klinke Combo-Buchse ist auch +48V Phantomspeisung vorgesehen. Und auch für Instrumenten-Signale findet ihr einen Switch. Der sogenannte Vintage Mic Preamp Mode simuliert den Sound eines klassischen UA Röhrenvorverstärkers – dieses Feature bieten ebenfalls durchweg alle Modelle. Mit einem Button wechselt ihr zum Direct Monitoring, das latenzfreie Aufnahmen verspricht. Die Gain-Regler machen nicht den Eindruck, als seien diese gerastert. Aber das ist bei einer Budget-Reihe vielleicht auch ein bisschen zu viel verlangt.
Außerdem findet ihr überall einen Ein- und Ausgang für MIDI, ausgelegt im klassischen Format mit den „good old“ DIN-Buchsen. Sehr gut! Die Gehäuse bestehen laut Universal Audio übrigens aus einer „robusten Metallkonstruktion“. Einen Kopfhörerausgang hat der Hersteller ebenfalls allen Varianten spendiert.
Die 76-Modelle bieten einen analogen Kompressor im Stil des 1176
Richtig spannend hört sich die Sache mit dem 76 Kompressor an. Hierbei handelt es sich um eine analoge Schaltung, die dem Signal vorab eine Kompression im Stil des 1176 beschert. Zumindest an dem Interface selbst lassen sich dafür Presets (Vocal, Gitarre, Fast, Off) umschalten. Und wie es beim Blick auf das Interface aussieht, steht die zuschaltbare Kompression nur für maximal zwei Eingänge bereit.
Vielleicht erlaubt die zugehörige UA Connect App ein paar weitere Einstellungen, so umfangreiche Optionen wie bei einem „richtigen“ Kompressor gibt es aber wahrscheinlich nicht. Für mehr Klarheit müssen wir uns wohl bis zur Veröffentlichung gedulden. Die Presets selbst werden aber mit Sicherheit Einstellungen an Parametern wie Attack, Ratio und Release vornehmen. Es sollte also rein theoretisch möglich sein, da ein paar Eingriffe vorzunehmen.
Anzahl der Ein- und Ausgänge und weitere kleine Unterschiede
Bis auf die Sache mit der Kompression bei den „76-Modellen“ gibt es sonst nur Unterschiede bei der Konfiguration der Ein- und Ausgänge. Bis auf Volt 476 mit vier Ins und Outs setzen die restlichen Interfaces der Serie auf zwei Ausgänge, Volt 1 und Volt 176 bieten jeweils nur einen Eingang. Reicht vielleicht einigen von euch, ich würde aber immer zwei Inputs bevorzugen.
Das größte Modell (also das Volt 476) bietet außerdem Knöpfe für den Wechsel der Monitoring-Signale und verfügt über einen Mono-Button.
Software
Dass Universal Audio sich an ein Publikum wendet, das vielleicht einen Einstieg in die Welt des Recordings und der Produktion sucht, zeigt sich auch bei der beiliegenden Software. Wobei die natürlich nicht mehr wirklich „dabei liegt“, sondern von euch heruntergeladen werden muss.
Was könnt ihr da downloaden? Ableton Live Lite, Celemony Melodyne Essential, Relab LX480 Essentials, Marshall Plexi Classic Amp und das Time & Tone Bundle von Softube sowie SVT-VR Classic, bx_tuner und bx_masterdesk Classic von Plugin Alliance. Ein paar Sample-Instrumente von UJAM (Virtual Drummer DEEP und Virtual Bassist DANDY) und Spitfire Audio (LABS) gibt es zusätzlich.
Von Universal Audio selbst bekommt ihr nichts, der Hersteller konzentriert sich weiterhin auf seine UAD-Plug-ins. Damit dürfte wohl auch die Frage, ob in denen neuen Interfaces auch UAD-taugliche DSPs drinstecken, beantwortet sein.
Verfügbarkeit und Preise
Die Universal Audio Volt Interfaces kommen Ende November 2021 auf den Markt. Hier die einzelnen Preise in der Übersicht:
- Volt 1: 139 Euro (hier bei Thomann*)
- Volt 2: 189 Euro (hier bei Thomann*)
- Volt 176: 249 Euro (hier bei Thomann*)
- Volt 276: 299 Euro (hier bei Thomann*)
- Volt 476: 369 Euro (hier bei Thomann*)
Der Hersteller kündigt zwei Studio Packs an, bei denen ein Kondensatormikrofon mit XLR-Kabel und ein geschlossener Kopfhörer enthalten sind. Volt 2 Studio Pack kostet 319 Euro und kann hier bei Thomann vorbestellt werden*, das Volt 276 Studio Pack könnt ihr ebenfalls bei Thomann vorbestellen*, der Preis liegt hier bei 429 Euro.
Weitere Infos
*Affiliate-Link
Video
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3 Antworten zu “Universal Audio Volt: Fünf Budget USB-Interfaces mit überraschenden Extras”
der letzte Satz dieses Reviews ist mir zu schlau.
Also kann man jetzt UAD-Plugins optional käuflich erwerben, oder laufen die weiterhin nur mit den „großen“ UA-Interfaces?
Hallo Alex,
das hier ist wohlgemerkt kein Test! Zu deiner Frage: Aktuell sieht es nicht danach aus, dass UAD-Plug-ins unterstützt werden. Ob das ein „verstecktes“ Feature ist, dass vielleicht später mit einem Firmware-Update freigeschaltet werden könnte, kann ich nicht sagen. Wenn du es ganz genau und aus erster Hand wissen willst, melde dich am besten direkt beim Hersteller.
Ist nicht für UAD Plugins geeignet. Dafür braucht man DSP basierte Modelle. Hier sind 2 Effekte schon eingebaut. Du kannst natürlich wie mit jedem Audiointerface, Rechnerbasierte Plugins nutzen. Ich könnte wetten, dass man dann auch mit einem UAD Satellite UAD Plugins nutzen kann…