von Moogulator | Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Grainscape

Grainscape  ·  Quelle: Audiobulb

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Grainscape aus dem Hause Audiobulb ist eine spezielle Engine, um aus einem einzigen beliebig langen Sample ein Füllhorn an Texturen und Flächen zu erstellen. Eine Spielwiese und Testlabor für Aufnahmejäger und Klangsammler.

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Vier Spuren für ein Hallelujah

Die Idee von Grainscape erinnert ein wenig an die Granular Tools von Glitch Machines. Man kann sich das wie vier Tonköpfe vorstellen, die einem LFO als Steuerung folgen, um dadurch einen bestimmten Bereich eines langen Field Recording Samples oder eines Drumloops abzufahren, einen Teil davon abspielen und sogar wild springen können. Dabei kann ein LFO naturgemäß die Richtung wechseln und zusätzlich durch weitere Modulation innerhalb dessen im Sample herumfahren. Rechtecke bedeuten abrupte Sprünge, während Steigungen ein Schieben des gedachten Tonkopfes bedeutet. Kombinationen daraus können hochinteressant, aber auch sehr rüde klingen.

Grainscape Texturen

Die Abspiel-LFOs sind ansteigende und abfallende Dreieck-Sägezahn-Anordnungen für die Bewegung. Einstellbar sind Grain-Länge, Spread und Dichte und entsprechende Zufallsmodulationen. Damit steht die Qualität der Klangdichte sehr wesentlich für den Texturbetrieb bereit und kann den Grundsound entsprechend verfremden, also von „echt“ bis „robotisch“ verdengeln. Durch große Sprungweiten wird ein „Sendersuchlauf„-ähnlicher Effekt erreicht. Schmalbandigere Scans verlangsamen einen Klang zu einer akustischen Zeitlupe mit Matrixeffekt. Delays mit Feedback sorgen für weitere Komplexität, die schon das Ende der Siebziger im Bereich Industrial prägten.

Horror / Sci-Fi Effekte und Automation

Die Parameter und die einzelnen Channels können auch ganz simpel per MIDI angesprochen werden, um die Wiederholbarkeit zu verbessern. Die Zufälligkeit ist ebenfalls per MIDI und Sequencer-Spur festzuhalten. Vieles von diesen Experimenten klingt irgendwo zwischen Aphex Twin und Squarepusher und typischen Breaks aus dem Warp-Lager, so man dort einen Siebziger-Jahre-Drumloop einbaut.

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Mit etwas Experimentierfreude sind auch Sci-Fi und Monster-Technikeffekte machbar, die helfen können einen heftigen Film mit sich verformenden Gegenständen zu vertonen. Auch der Bereich Horror dürfte sich über diese Art Effekte freuen. So wirken Filmszenen hektischer und brutaler und entmenschlicht.

Weitere Information

Grainscape ist ein M4L, also ein Max for Live Tool, und hat bei Audiobulb eine eigene kleine Website. Voraussetzung ist hier natürlich Ableton Live. Die Kosten sind mit 20 Britischen Pfund bemessen und laufen auf dem Mac und auf Windows. Gedacht ist es primär für Experimentelles, Electronica, Ambient, IDM, Glitch und Braindance und eignet sich auch für Zerlegung und Neubildung durch extrem langsame Modulationen oder auch ruckartige roboterhafte Britzel-Bruchstücke. Auch eine Bedienungsanleitung gibt es vorab zum Download.

Video

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4 Antworten zu “Audiobulb Grainscape erstellt Sci-Fi-Texturen aus Drums und Field Recording”

    Schwitters‘ Kurt sagt:
    0

    Schön, dass Ihr auch die Randerscheinungen vorstellt. Mehr Innovation, weniger Klon!
    Hinzufügen möchte ich noch, dass die Software auch als Standalone auf Win und Mac funktioniert. Ambient und Auxture aus derselben Feder kann ich auch nur empfehlen.
    Support the Artist.

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