von claudius | Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Kostenlos Arbeiten Architekt Nicht

Meint ihr, diese Architektin arbeitet kostenlos? Nein? Warum dann ihr?  ·  Quelle: Youtube / Zulu Alpha Kilo

ANZEIGE

Ich finde die Reaktionen interessant, wenn man den Großteil der Bevölkerung einmal mit der Tatsache konfrontiert, dass sie für einen kostenlos arbeiten sollen. Egal, ob ein Kaffee oder Salat, der nur bei Gefallen bezahlt wird, oder ein Architekt, der seine Blueprints kostenlos abgeben soll.

ANZEIGE

Manche von euch wissen ja vielleicht, dass ich mich einige Zeit im Filmbereich als Tonangler probiert hatte. Aus Gründen habe ich dann damit aufgehört – einer davon war die hundsmiserable Einstellung der Geld-nicht-Geber. Man arbeitet anfangs generell auf Rückstellung, das heißt, erst wenn der Film Geld einbringt und die Produktionskosten wie Technikmiete gedeckt sind, kommen die Arbeiter dran.

Diese Einstellung trifft man aber nicht nur im Filmbereich, sondern auch bei vielen anderen Firmen, vor allem im Online- und Kreativbereich wie Grafik oder Animation. Oder vielleicht als angehender Profi-Musiker? Kostenlos Gigs spielen? Keine Reisekosten vom Veranstalter bekommen und trotzdem ein Kontingent Eintrittskarten in einer wildfremden Stadt selbst verkaufen, damit Geld in die Kasse kommt?

Das wirkliche Geld kommt dann einfach von einer echten Nebenbeschäftigung wie Inventur oder Kasse im Discounter machen, Nachts an der Bar arbeiten, Baby sitten etc. – oder vom Staat aka. Hartz 4. Dass dieser kein Verständnis dafür hat, dich zu finanzieren, während du für Umme arbeitest, ist irgendwo logisch. Warum auch? Woher kommt diese Einstellung? Zumal: Wer Geld durch eine Nebenbeschäftigung verdienen muss, keine Zeit für seinen gewünschten Job aufbringen kann.

ANZEIGE

Ich hatte irgendwann angefangen, Beschäftigungen, die mir mein täglich Brot nicht sicherten, einfach zu ignorieren und wenn es sich ergab, die Verantwortlichen damit zu konfrontieren. Es ging! Zumindest teilweise. Aber es wurde stetig mehr. Warum gibt es noch Leute, die sich kostenlos ausbeuten lassen?

Wer selbst mal wieder in der Lage ist, sollte sich im Klaren darüber sein, dass es durch einfaches Mitmachen nie besser werden wird. Der Spruch „Was nichts kostet, ist nichts wert“ gilt hier auch, wenngleich es natürlich auch nicht stimmt. Jede musikalische Darbietung, jede erstellte Grafik, jede Tonspur im Film ist etwas wert. Schließlich werden dadurch Menschen unterhalten. Also das nächste Mal mit einem lauten GFY und erhobenen Mittelfinger die Konversation verlassen, wenn euch jemand wieder kostenlos zum Arbeiten zwingen möchte. ;)

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

ANZEIGE

3 Antworten zu “Arbeiten eigentlich Nicht-Kreative, wenn sie kostenlos arbeiten sollen?”

    FTM sagt:
    0

    Firmbereich kannste vergessen. Nur Idioten und Pseudokreative Ausbeuter. Vor allem in Berlin, wo alle ach Gott se kreativ sind. Zum Glück gehen die schnell unter, aber es kommen immer wieder neue „Kreative“. Als Techniker hast du dann schnell mal die Arschkarte.

    Selina sagt:
    0

    WÖRD! FTM hat Recht. Ist hier in Köln nicht anders.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert