Scopelabs Periscope: Mikrofon mit eingebautem Kompressor aufgetaucht
Es gibt so einige ungewöhnliche Mikrofone, das Periscope von dem finnischen Hersteller Scopelabs gehört ohne Zweifel dazu. Nicht nur, weil in diesem Kondesatormikrofon gleich ein Kompressor integriert ist, sondern auch weil das Design außerordentlich ist.
Scopelabs Periscope
Periscope ist kein Röhrenmikrofon, soviel vorab. Auch wenn das „Ding“ eigentlich so aussieht. Der Name ist hier wirklich Programm, denn das Design ist schwer von einem Periskop beeinflusst. Die Krümmung am anderen Ende fehlt zwar, aber wir wollen jetzt nicht kleinlich sein.
Das mit einer Elektret-Kapsel bestückte Mikrofon will weder einen linearen noch einen „cleanen“ Sound anbieten. Stattdessen setzt der Hersteller auf einen eigenständigen Klangcharakter, der stark betont, gesättigt und verzerrt sein darf. Trotzdem soll sich Periscope für viele Instrumente und Anwendungen eignen, Schwerpunkt dürfte dennoch die Aufnahme von Drums sein. Aber auch für die Abnahme der Raum-Ambience eignet sich das „Rohr“ aufgrund des Kompressors laut Scopelabs sehr gut. Und manche Akustikgitarre bekommt hiermit bestimmt ebenfalls einen sehr interssanten Sound verpasst.
Zwei Jahre haben die Entwickler an dem Design des Aluminiumgehäuses gearbeitet, denn das gute Stück soll auch in extremen Situationen verlässlich seine Aufgabe verrichten. Das Kupfer-Finish hat nicht nur einen optischen Grund, sondern sorgt auch für solide Abschirmung von Interferenzen. Mit den Jahren in eurem Studio wird sich die Optik des Kupfers verändern, so habt ihr ein sehr individuelles Stück in eurer Sammlung.
Die technischen Daten hält Scopelabs weitestgehend unter dem Radar. Die Richtcharakteristik ist omnidirektional und 48 V Phantomspeisung sind für den Betrieb notwendig – zumindest diese Infos gibt es. Der Frequenzgang ist „breit“ – die Klangeigenschaften weder Lo-Fi noch High-End. Das muss aus Sicht des Herstellers reichen.
Ihr könnt damit laute Quellen aufnehmen, dann entstehen schnell Verzerrungen. Bei leisen Signalen kann Grundrauschen durchaus vernehmbar sein. Der mit einem Grammy ausgezeichnete Producer Tommaso Colliva war an der Entwicklung beteiligt und wird mit Sicherheit auf einen Sound geachtet haben, der taugt (nicht taucht!).
Wer sich für diese „Röhre“ interessiert, hat Lust auf Experimente und Überraschungen. Periscope ist ein Mikrofon, das gerade wegen der eigenwilligen Eigenschaften gefragt sein wird. Es gibt schon einige Menschen, die im Vorfeld ausprobieren durften und wohl begeistert sind. Dazu gehören die Chemical Brothers, Butch Vig oder Joe Barresi. Wird das Mikro auch in eurem Studio auftauchen?
Verfügbarkeit und Preis
Scopelabs Periscope ist ab sofort erhältlich und kostet 369 Euro inklusive Versand.
Weitere Infos
Video und Soundbeispiele
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2 Antworten zu “Scopelabs Periscope: Mikrofon mit eingebautem Kompressor aufgetaucht”
…im Koffer wirkt es eher wie ein Steampunk-Sextoy 😆
Hehe ja das ist mal was anderes, und passt für bestimmte Acts wie A auf E.
„Aluminiumgehäuse“ vs. „Kupfer-Finish“: Was stimmt?
Meintest Du eher Alu-Kapsel?
Aha – grad in deren FAQ gefunden, daß es wirklich Kupfer ist. (Wollte sicherheitshalber nicht „Vollkupfer“ schreiben.)
Ansonsten