Electronic Music Producer: Die besten Plugins aus meinem Studio
Mit diesen Tools forme ich meinen perfekten Sound
Heute stelle ich euch als Electronic Music Producer meine zehn Lieblings-Plugins aus meinem Tonstudio vor. Ich selbst bin Musikproduzent und Komponist seit Mitte der neunziger Jahre. Und das vorwiegend im elektronischen Musik-Genre. Pop, House, Techno, Electronica (Ambient, Downbeat), Hip Hop, Drum’n’Bass bis hin zu Film- und Werbemusik ist mein Ding. Darüber hinaus arbeite ich als kreativer Kopf für andere Künstler, mixe Songs und finalisiere sie im abschließenden Mastering. Vorwiegend nutze ich in meinem Musikzimmer analoge Technik mit etlichen Synthesizern, Mikrofonen, akustischen Instrumenten und viel Outboard Equipment. Aber es kommen natürlich ebenso einige Plugins zum Einsatz. Hier ist ein Auszug meiner Schätzchen.
Hardware oder Software für den Electronic Music Producer?
Das ist doch die ultimative Frage unserer Zeit. Um es kurz und knapp aus meiner Sicht zu beantworten: eigentlich und immer beides! Als alteingesessener Electronic Music Producer liebe ich den Klang, die Haptik und die „Nebengeräusche“ alter analoger Hardware und die Möglichkeiten, die neue analoge Geräte bieten. Aber ich würde nie auf die Vorzüge der Plugins verzichten wollen. Gerade wenn es um Mix- und Mastering-Tools geht. Da ich sowieso ITB (in-the-box) in einer DAW (meist Ableton Live 12) arbeite, kommen doch solcher Helfer, wie Equalizer, Kompressoren, Delays oder sogar ganze Channelstrips wie gerufen. Und die meisten in meiner Liste können sowohl charaktervoll den Sound färben oder eben sehr linear und rein klingen.
Hier könnt ihr in eine Auswahl meiner Musikproduktionen reinhören, um euch einen Überblick zu verschaffen, wie ich die Plugins einsetze und was am Ende dabei herauskommt. Weitere Songs und Tracks findet ihr in der Liste direkt bei Spotify.
Fabfilter Pro-Q 3: Besser geht Klangformung nicht
Das ist mein absoluter Lieblings-EQ. Und das schon seit unzähligen Jahren. Die Präzision der einzelnen Filter ist in meinen Augen konkurrenzlos. Unmengen an Filtertypen stehen zur Verfügung. Und das ist für meine Arbeit mehr als wichtig. Dazu kommt der Analyzer, der im Hintergrund der EQ-Kurve fortwährend und in Echtzeit das Frequenzspektrum sowie die Änderungen zeigt. Sehr schön! Interessant ist die Klaviatur am unteren Rand des GUI. Das bringt nochmals einen direkteren Bezug zur Musik, da das Tool die Frequenzen auch in Notenwerten darstellt. Das Wichtigste: Schneller Zugriff auf alle Parameter und eine intuitive Bedienung stehen für den ultimativen Workflow. Natürlich gibt es hier mittlerweile etliche Konkurrenzprodukte, die das ein oder andere Feature übernommen haben. Ich bleibe trotzdem gerne bei den gewohnten Werkzeugen. Und das Plugin ist definitiv ein Arbeitstier in meinem Studio.
Den Equalizer bekommt ihr hier bei Plugin Boutique (Affiliate) zum Preis von 167,59 Euro. Das Plugin läuft auf Mac OSX 10.12 oder höher (inklusive Apple Silicon Support) und Windows Vista oder höher als VST, VST3, AU und AAX in 32 oder 64 Bit.
Hier findet ihr alles Weitere zu dem Plugin / Produktseite
Eventide Blackhole: Unglaubliche Weiten
Wenn es um Reverb, Hall und Räume geht, dann muss der Name Eventide fallen. Bekannt geworden ist die Firma durch ihre Hardware-Multieffektgeräte. Und diese werden nach und nach in Software Plugins konvertiert. Das ist sehr interessant für alle Musiker. Vor allem für das Portemonnaie. Denn diese virtuellen Effekte gibt es es oftmals zum Super-Sale-Angebot für ein paar Euro. Und hierfür ist mein „immer-im-Einsatz“ Reverb namens Blackhole ein Muss. Damit lassen sich unglaubliche Räume bis hin zu extremen atmosphärischen Klängen erzeugen. Aber ihr könnt auch kurze und knackige Hallzeiten einstellen. Für Sounddesigner ist das integrierte Morphing sehr spannend. Denn hier bewegt ihr euch stufenlos zwischen zwei Werten aller Parameter.
Ihr bekommt das Plugin hier bei Plugin Boutqiue (Affiliate) zurzeit zum Preis von 48,59 Euro. Das Plugin läuft auf Mac OSX 10.9 oder höher (inklusive Apple Silicon Support) und Windows 8 oder höher als AU, AAX, VST3 und VST. Einen kostenlosen iLok Account (oder Dongle) benötigt ihr ebenso.
oeksound Soothe 2: Automatischer EQ für den perfekte Sound
Ich denke, dass ich über dieses Plugin von dem Entwickler oeksound nicht viel schreiben muss. Denn eigentlich solltet ihr dieses Tool namens Soothe 2 schon zumindest in der Demoversion einmal ausprobiert haben. So gut wie jeder Mix- und Mastering-Engineer schwört auf die Technologie, die hinter diesem Effekt steckt. Denn das Ding macht das Arbeiten mit den verschiedensten Audiosignalen sehr viel angenehmer und verschnellert euren Workflow. Es zieht nämlich mit nur wenigen Klicks störende Resonanzen vollautomatisch und dynamisch aus der Audiospur. Und das wirklich verdammt hochwertig und sogar sichtbar (also perfekt nachvollziehbar – sogar für Einsteiger). Sehr cool sind ebenso die mitgelieferten Presets, die so gut wie alle Problemfälle abdecken und euch sehr schnell helfen. Absolute Kaufempfehlung!
Das Plugin läuft auf macOS 10.13 oder höher (inklusive Apple Silicon Support) und Windows 7 oder höher als VST, VST3, AAX und AU in 64 Bit. Den Effekt gibt es auf der Website des Herstellers zum Preis von 199,00 Euro. Ein iLok Account (oder Dongle) wird hier zur Autorisation vorausgesetzt.
Output Portal: Special-FX für den Electronic Music Producer
Dieses virtuelle Multieffektgerät ist mein Schweizer Messer, wenn ich auf der Suche nach abgefahrenen Sounds und viel Fliegerei bin. Denn dieses Effektmonster lässt jeden Electronic Music Producer abheben oder besser gesagt in eine andere Dimension beamen. Auf den ersten Blick ist natürlich das grafische Interface, das aus zwei Ansichten besteht, sehr einfach zu bedienen. Hier habt ihr das große X/Y-Pad, das verschiedene Parameter gleichzeitig und grafisch sehr ansprechend bis zum Exzess in die Mangel nimmt. Im erweiterten Menü geht es ans Eingemachte. Sequencer, LFOs zum Einzeichnen und alle Effektsektionen mit ihren Funktionen warten auf euch. Und das verschalten mit den Modulatoren ist ebenso einfach gelöst. Delays, Reverb und mehr schicken euren Sound durch den 3D-Raum.
Das Plugin läuft auf macOS 10.14 oder höher (inklusive Apple Silicon Support) und Windows 10 oder höher als VST, VST3, AAX und AU. Der Effekt kostet euch hier bei Thomann.de (Affiliate) 149,00 Euro.
Hier findet ihr alles Weitere zu dem Plugin
Aberrant DSP SketchCassette II: Das Ergebnis klingt warm, aber cool!
Tape Sound und Kassettenklang sind seit einigen Jahren wieder so richtig in – ok, so richtig out war dieser Klangcharakter eigentlich noch nie. Manche Produzenten (gerade aus der Ambient-Szene) sind auf der Suche nach alten Kassettenabspielgeräten (vor allem das blaue Tascam oder größer). Kein Wunder, dass Software-Emulationen ebenso beliebt sind. Denn diese erzeugen tatsächlich diesen „gepressten“, gefilterten, „dreckigen“ und leiernden Klang, den wir aus den 1980er und 1990er Jahren kennen. Anscheinend ist dieses Sound-Empfinden immer noch so in unseren Köpfen verankert, dass wir süchtig nach Gleichlaufschwankungen sind. Aber das Ergebnis ist wirklich beeindruckend. Denn hier bei SketchCassette II ist nicht nur das GUI genial, sondern die Audiospur tritt nach vorne in den Vordergrund, ohne dabei aufdringlich zu wirken. Dazu erhält der Klang Abwechslung und mehr Grit. Und genau das suchen wir doch ständig!
Das Plugin läuft auf Mac OSX 10.8 oder höher (inklusive Apple Silicon Support) und Windows 7 oder höher als VST3, AAX und AU in 64 Bit. Der Preis beträgt hier bei Plugin Boutique (Affiliate) 32,73 Euro.
Hier findet ihr alles Weitere zu dem Plug-in
UADx LA-2A Grey: Komprimiert mit Charakter
Eigentlich arbeite ich sehr viel mit allen möglichen UAD-Plugins von Universal Audio, da ich im Studio ebenso die Audiointerfaces des Herstellers einsetze. Hier habe ich sicherlich schon ein Vermögen für die für mich sehr gut klingenden und effektiven Software-Emulationen ausgegeben. Für den Einsatz benötigt ihr seit einiger Zeit kein Apollo Audiointerface oder UAD DSP-System. Denn die UAD-Effekte gibt es mittlerweile in einer nativen Plugin-Version. In einer Apollo berechnet, entlastet das natürlich die CPU eures Rechners und ihr habt mehr Ressourcen für weitere Plugins und Software frei zur Verfügung. Mein Lieblings-Kompressor mit einer für mich sehr eleganten Klangfärbung, ist die LA-2A-Emulation in der „Grey“-Ausführung. Durch wenige Parameter auf der Oberfläche, ist die gewünschte Komprimierung schnell eingestellt. Das klingt nach Musik machen und nebenbei ein wenig mixen. So soll das sein!
Das Plugin läuft auf macOS 10.15 oder höher (inklusive Apple Silicon Support) und Windows 10 oder höher als AU und VST3 in 64 Bit. Das ganze LA-2A Bundle gibt es hier bei Thomann.de (Affiliate) zum Preis von 327,00 Euro. DSP-Hardware und Audiointerfaces von UAudio findet ihr hier.
D16 Devastor 2: DAS Tool für Electronic Music Producer
Auch dieses virtuelle Werkzeug setze ich schon seit Jahren und seit Version 1 auf meinen Audio- und Instrumentenspuren ein. Devastor bringt nämlich „den Sound“, den ein Basslauf (vor allem 303-Basslines), Overhats, Drum Loops, aber auch Gesang und Lead Sounds eines Electronic Music Producers benötigen. Es reichert die Klänge mit reichhaltigen Obertönen an (Saturator, Distortion), filtert ungewollte Frequenzen (Multiband) aus dem Signal und setzt einen Limiter auf die Summe. Schon die mitgelieferten Presets sind ausreichend, um mal schnell „cooler“ zu klingen. Wer tiefer in die Saturations-Materie einsteigen möchte, kann das auch hier. Denn die Parameter lassen sich vielseitig verstellen und mit neuen Funktionen versehen. Und das für einen wirklich guten Preis.
Den Effekt erhaltet ihr hier bei Thomann.de (Affiliate) zurzeit sogar zum Deal-Preis für 25,00 Euro anstatt 49,00 Euro. Das Plugin läuft auf Mac OSX 10.13 oder höher (inklusive Apple Silicon Support) und Windows 7 oder höher als VST, AAX und AU in 32 oder 64 Bit.
Hier findet ihr alles Weitere zu dem Plugin
Soundtoys PanMan: Bewegung für Electronic Music Producer Sounds
Eigentlich kann ich das komplette Soundtoys Paket wärmstens empfehlen. Es ist mit etlichen sehr hilfreichen Werkzeugen ausgestattet. Und es klingt wirklich sehr gut, obwohl es laut Zeitstempel schon ein wenig in die Jahre gekommen scheint. Die internen Verschaltungsmöglichkeiten aller Funktionen der Plugins des Bundles sind ebenso großartig. Ein wichtiger Effekt in meiner täglich genutzten Sammlung ist, neben dem Little Plate, der PanMan. Jetzt werdet ihr euch sicherlich fragen, warum gerade solch ein kleines Plugin die meist mitgelieferten ähnlichen DAW-Effekte ersetzen soll? Das macht es für mich richtig gut! Die einstellbaren LFOs (von zufällig über „normale“ Schwingungen bis zum Transientendetektor) sind einfach genial. Darüber hinaus ist sehr übersichtlich die Breite, die Basis und sogar noch die Klangfärbung justierbar. Sehr schön!
Das Plugin läuft auf macOS 10.12 oder höher (inklusive Apple Silicon Support) und Windows 7 oder höher als VST, VST3, AAX und AU in 64 Bit. Ihr erhaltet den Effekt hier bei Thomann.de (Affiliate) zum Preis von 99,00 Euro. Das Bundle gibt es hier (Affiliate) für 499,00 Euro.
Arturia Efx Fragments
Dieser Multieffekt von Arturia liefert unglaublich viele Möglichkeiten eure Sounds, Samples, Audio- und Instrumentenspuren in die Mangel zu nehmen. Und am Ende spuckt das Tool super-coole und interessante neue Sound-Gebilde aus. Ein Effekt, der neben dem granularen Zerlegen eurer Audiospuren, ebenso Hall, Delay und Pitch-Effekte beisteuern kann. Und das Ganze natürlich mit dem ausgefuchsten Modulationssystem des Entwicklers, das dem Effekt nochmals die Krone aufsetzt. Viel Spaß ist garantiert, aber mit der hochwertigen Qualität, die wir von Arturia gewohnt sind.
Das Plugin läuft auf Windows 8.1 oder höher und macOS 10.13 oder höher (inklusive Apple Silicon Support) als VST3, AAX und AU in 64 Bit. Kaufen könnt ihr Efx Fragments hier bei Plugin Boutique (Affiliate) für 48,59 Euro. Ihr bekommt den Effekt natürlich ebenfalls hier bei Thomann.de (Affiliate) im großen FX Collection 4 Bundle zu einem Preis von 489,00 Euro.
Hier findet ihr alles Weitere zu dem Plugin / Produktseite
Softube Fix Doubler: Mehr Breite für den Electronic Music Producer
Mehr Stereobreite erzeugt man mit Dopplungseffekten. Hier könntet ihr zum Beispiel eine Gesangsspur (mono) duplizieren und mit einem leichten Versatz auf eine andere Audiospur legen. Beide Spuren nun im Panorama nach links beziehungsweise rechts schieben und schon ist die Stimme allgegenwärtig in der Breite. Nur wirkt das Ergebnis eher stumpf, eintönig und „monoton“. Hier hilft der Fix Doubler aus dem Hause Softube. Mit diesem Plugin zaubere ich aus Mono-Synthesizern, Mikrofonaufnahmen (Vocals, Percussions, akustische Instrumente) sehr lebendige Stereogebilde. Und das mit viel Bewegung durch Modulationen. Dazu verliert das Audiosignal nicht an der wichtigen Monokompatibilität. So soll das auch sein!
Als Tipp könntet ihr vielleicht erst einmal das neue Plugin von Softube namens Widener antesten, das im Moment für kurze Zeit im Bundle mit dem ebenfalls neuen Clipper hier bei Plugin Boutique (Affiliate) zum Sonderpreis von 78,34 Euro angeboten wird. Leider habe ich mit diesen neuen Plugins noch nicht genug Ergebnisse sammeln können. Das werde ich hier aber demnächst nachreichen.
Das Plugin läuft auf Windows 7 oder höher und Mac OSX 10.12 oder höher als VST, VST3, AU und AAX in 64 Bit. Der Effekt kostet euch im Paket mit Fix Flanger hier bei Plugin Boutique (Affiliate) 147,76 Euro. Hier bei Thomann.de (Affiliate) gibt es das Softube Volume 6 Bundle inklusive Fix Doubler und weiteren 31 Effekt- und sechs Instrumenten-Plugins zum Preis von 879,00 Euro.
Hier findet ihr alles Weitere zu dem Plugin
Soundtheory Gullfoss
Über das Plugin Gullfoss bin ich vor Jahren nur rein zufällig gestolpert. Eigentlich bin ich kein Freund von automatischen Klangverbesserungs-Tools. Aber dieser Equalizer, oder besser Klangformer, macht einen richtig guten Job. Einfach auf die Spur, Gruppe oder Summe legen, gewünschte Intensität einstellen und genießen. Der Effekt hebt dynamisch „fehlende“ Frequenzen an und senkt „dröhnende“ oder störende ab. Ihr könnt sogar den Bereich eingrenzen. Oftmals mag ich den Bassbereich meiner Mixe. Diesen kann ich mit einem Klick unberührt lassen und das Plugin bearbeitet nur die Mitten und Höhen. Dasselbe funktioniert auch von im oberen Frequenzbereich. Eine schnelle und effektive Hilfe für den Electronic Music Producer.
Das Plugin ist als VST, VST3, AAX und AU für macOS 10.9 oder höher (inklusive Apple Silicon Support) und Windows 7 oder höher erhältlich. Auf der Website der Firma gibt es den Effekt für 185,00 Euro.
Hier findet ihr alles Weitere zu dem Plugin / Produktseite
Weitere Plugins …
Das hier ist natürlich nur ein Bruchteil an Effekten, die ich in meinem Studio einsetze. Und ihr seht, dass eigentlich viele ältere Tools hier in meine Liste aufgeführt sind – also man benötigt definitiv nicht immer das Neueste. Dazu kommt, dass es oftmals Song-bedingt abhängig ist, welches Tool an welcher Stelle auch immer passen könnte. Ich bin gespannt, welche Plugins ihr als Electronic Music Producer in eurer Topliste stehen habt. Ihr könnt uns gerne in den Kommentaren bei Facebook und Instagram eure Lieblingseffekte nennen.
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4 Antworten zu “Electronic Music Producer: Die besten Plugins aus meinem Studio”
Ich hoffe so sehr auf einen Sale vom Gullfoss – das ding is schon sexy.
ein plugin was ich empfehlen kann ist der Oeksound Soothe 2 :)
Das habe ich schon des Öfteren gehört… ich muss das wohl auch mal testen. Danke!
„portal“ ist ja nice! das ding brauch ich!
Absolut!!! Ein sehr kreativ „mitdenkendes“ Effekt-Plug-in. Grandios!