75 Jahre Vinyl – Die Schallplatte hat Geburtstag
Wir feiern 75 Jahre Vinyl – feiert ihr mit? Kaum ein Tonträger hat eine derart bewegte Geschichte hinter sich, wie die Vinyl-Schallplatte. Vom ersten Massentonträger zum Schattendasein hinter CD und Streaming zur Renaissance.
75 Jahre Vinyl – wie alles begann
Manche werden sich vielleicht fragen, wie genau wir auf 75 Jahre Vinyl kommen, wurde die Schallplatte als Tonträger doch schon 1888 von Emil Berliner erfunden. Und das, nachdem es Thomas Edison 1877 zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte gelungen war, eine Tonaufnahme anzufertigen.
Berliners Erfindung bestand allerdings noch aus einem Gemisch aus Schellack, Gesteinsmehl, Ruß und Pflanzenfasern. Die nächsten 60 Jahre, bis 1948 waren nicht nur geprägt von weltpolitischen und wirtschaftlichen Unruhen. Auch die Tontechnik und mit ihr die Schallplatte durchliefen dramatische Weiterentwicklungen.
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So entwickelte die Bell Company 1924 ein elektro-akustisches Aufnahmeverfahren, bei dem die Klangquelle von einem Mikrofon aufgenommen und in Wechselspannung gewandelt wurde. Aber erst 1948 sollte die Schallplatte, wie wir sie bis heute kennen, aus Vinyl, auf den Markt kommen.
1948: Die Vinyl ist da
Denn am 21. Juli 1948 spielte Eduard Wallerstein, Boss der Plattenfirma Columbia, eingeladenen Journalisten in New York im Hotel Waldorf-Astoria eine Aufnahme des Violinkonzerts in e-Moll von Felix Mendelssohn Bartholdy und zwar auf Vinyl mit 33,3333 Umdrehungen pro Minute! Und damit feiern wir (leicht verspätet) 75 Jahre Vinyl!
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Entwickelt wurde das neue Pressverfahren vom ungarisch-amerikanischen Physiker Dr. Peter Carl Goldmark bereits seit 1939. Denn der massenhafte Einsatz von Schellack bei der Produktion hatte sich als zu teuer erwiesen. Goldmark war später auch an den Entwicklungen von Farbfernseher, Fotokopierer, Kassetten und Videorecordern beteiligt.
75 Jahre Vinyl – die Erfolgsjahrzehnte
Vinyl (von Polyvinylchlorid oder PVC) war günstiger in der Produktion, robuster und hatte eine weitaus bessere Klangqualität als Schallplatten aus dem Schellackgemisch. Dadurch, dass fast gleichzeitig die ersten Plattenspieler für Konsumenten auf den Markt kamen, wurde die Vinyl schnell zu einem gigantischen Verkaufsschlager.
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Vor allem in den Fünfzigern, Sechzigern und frühen Siebzigern dominierte die LP. Aber zum einen gab es kaum Möglichkeiten, Schallplatten auch unterwegs zu hören. Zum anderen war bei aller Weiterentwicklung die Klangqualität in einigen Bereichen stark eingeschränkt.
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Und so liefen erst Kassette und dann noch viel schneller und umfassender die CD der Schallplatte in den Achtzigern und Neunzigern den Rang ab. Der Musikindustrie gelang es, Musikfans bei beiden Medien dazu zu bringen, ihre Lieblingsmusik schlicht noch einmal auf dem neuen Medium zu kaufen.
Nischendasein und Renaissance
Mitte der Neunziger waren außer DJs und einer kleiner Liebhaberszene kaum Schallplattenfans übriggeblieben. Reihenweise mussten Presswerke schließen und Plattenspieler verschwanden aus den Verkaufsregalen.
Am absoluten Tiefpunkt 2006, gingen gerade einmal 300.000 Stück in Deutschland über den Ladentisch. Aber im Zuge von MP3, iTunes und Streaming wandten sich viele dem größten Musikmedium mit der meisten Haptik wieder zu. Die Menschen wollten wieder Musik zum Anfassen. So begann Mitte 2010 der bis heute anhaltende Boom.
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Und so ist der Umsatz seitdem wieder derart stark angestiegen, dass 2022 so viele Platten verkauft wurden, wie zuletzt in den Achtzigern. Und der Boom, bei Vinyl wie auch bei Schallplatten, scheint weiter anzuhalten.Herzlichen Glückwunsch zu 75 Jahre Vinyl! Wie wir wohl in 75 Jahren Musik hören?
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